Forderungen der V20 an die G20
Forderungen der V20 an die G20
Klimaschutz ist auch eine Chance für die Industrieländer, so die Fi-nanzminister der vom Klimawandel besonders betroffenen Länder (V20). Sie positionieren sich als Vorreiter und haben im Finanzbereich konkrete Forderungen an die G20.
Germanwatch übersetzt Abschnitte aus dem Kommuniqué des V20-Finanzministerdialogs in Washington vom 23. Mai 2017.
Klimafinanzierung
8. Die V20-Mitgliedstaaten verfolgen weiterhin ehrgeizige Klimapolitik und treiben Innovationen in der Klimafinanzierung voran […].
9. Wir halten die G20-Länder an, ihre Langfriststrategien zur treibhausgasarmen Entwicklung vor 2020 einzureichen und rufen sie dazu auf, ehrgeizige Klimapolitik als Teil der G20 Ergebnisse im Juli zu verkünden. Ressourcen für den Klimaschutz zurückzufahren wird wirtschaftliche Instabilität schaffen. In Klimapolitik zu investieren ist notwendig und entscheidend für integrative Entwicklung und Wirtschaftswachstum.
12. […] Wir freuen uns auf eine weitere Klärung, inwieweit die Beiträge des Fahrplans [der entwickelten Länder, jährlich 100 Milliarden US-Dollar für die Klimafinanzierung zu mobilisieren,] neue und zusätzliche Ressourcen sein werden.
13. Wir betonen die Wichtigkeit der Zusage von 100 Milliarden US-Dollar und die Notwendigkeit, die konzessionären finanziellen Mittel durch multilaterale Entwicklungsbanken erheblich zu erhöhen, um Wandel im Einklang mit dem Paris-Abkommen […] zu erreichen.
14. Wir bekräftigen die Notwendigkeit, Anpassungsfinanzierung höher zu priorisieren, um eine 50:50-Balance zwischen Anpassungs- und Klimaschutzfinanzierung bis 2020 zu gewährleisten und fordern eine ausgewogene kontinuierliche Erhöhung der finanziellen Unterstützung.
Finanzsystem
15. Wir begrüßen die Empfehlungen der Task Force des Finanzstabilitätsrates für die Offenlegung klimabedingter finanzieller Risiken und betonen, dass die Kompatibilität mit der 1,5-Grad-Grenze ein integraler Bestandteil jeder Offenlegung sein sollte.
16. Wir bekräftigen das Interesse der V20, sich an Diskussionen zu beteiligen und für die effektive Umsetzung der Task-Force-Empfehlungen zusammenzuarbeiten, sowie mit UNEP Inquiry zu kooperieren, um die entwicklungspolitischen Implikationen von „Green Finance“ und den Task-Force-Empfehlungen weiter zu untersuchen.
17. Wir rufen dazu auf, marktverzerrende Subventionen für die Produktion fossiler Brennstoffe unverzüglich, spätestens bis 2020, abzuschaffen, und fordern die G20 auf, einen eindeutigen Zeitplan zur Abschaffung der Subventionen für fossile Brennträger festzulegen. Subventionen für den Konsum fossiler Brennstoffe sollen rigoros daraufhin geprüft werden, ob sie den Armen einen tatsächlichen Nutzen bringen, und in Folge sollen sie weltweit abgebaut werden, ohne die Bedürfnisse jener zu verletzen, die für ihren grundlegenden Energiebedarf bisher auf sie angewiesen sind.
18. Wir rufen die G20 dazu auf, zusammen mit den V20 die Führungsrolle bei der flächendeckenden Einführung von Kohlenstoffpreisen für alle Emissionen zu übernehmen.
19. Neben der V20-Verpflichtung, bis 2025 Kohlenstoffpreismechanismen einzuführen, unterstreichen wir die Fortschritte einer Reihe von Mitgliedern in diesem Bereich und bitten internationale Finanzinstitute um zusätzliche Unterstützung, um die Bemühungen der Mitglieder in dieser Hinsicht zu unterstützen.
Quelle: http://www.v-20.org/v20-ministerial-communique-ministerial-dialogue-iv/