Flugverkehr in den Emissionshandel einbeziehen

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Flugverkehr in den Emissionshandel einbeziehen

Die britische Regierung hat beschlossen, den Verkehrssektor in die selbst auferlegten Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 20% bis zum Jahr 2020 einzubeziehen und den Flugverkehr in den Emissionshandel aufzunehmen.

Germanwatch übersetzt einen Beitrag des Guardian vom 13. Juli 2004.

"Durch den Einbezug des Verkehrssektors wären die der Wirtschaft auferlegten Lasten besser verteilt, und die Belastung der Sektoren, welche durch die EU-Emissionshandelsrichtlinie betroffen sind, würde sich verringern.

Laut Guardian soll die Begeisterung des Verkehrsministers Alistair Darling für den Bau von Straßen sowie Start- und Landebahnen auf Flughäfen durch neue Maßnahmen gezügelt werden. Diese sollen ihn zwingen, Großbritanniens internationale Verpflichtungen zum Klimaschutz zu berücksichtigen.

Die Entscheidung folgt intensivem Drängen durch Umweltministerin Margaret Beckett und Handelsministerin Patricia Hewitt, die sich bereits zum Erreichen der Ziele verpflichtet haben. Umweltgruppen üben auf den Schatzkanzler Druck aus, seit das im letzten Jahr herausgebrachte Weißbuch zum Flugverkehr die Geisteshaltung von Darlings Ministerium aufgezeigt hat. Durch den Einsatz für neue Start- und Landebahnen bei den Flughäfen Stanstead und Heathrow werden CO2-Emissionen schlichtweg ignoriert.

Guy Thompson, Direktor der Green Alliance, dazu: "Es wird das katastrophale Weißbuch nicht korrigieren, aber es zwingt das Ministerium, eine neue Sichtweise einzunehmen, sonst würde der Schatzkanzler den Plan ablehnen. Es geht dabei um eine Sache: unbeschränkte zusätzliche Emissionen nicht zu erlauben."

Darling wird voraussichtlich nächste Woche eine Langfriststrategie für den Verkehr festlegen, welche überarbeitete Ziele für Straße, Schiene und Fahrradnutzung beinhaltet.

Seine Einstellung zum Flugverkehr ist durch die Royal Commission on Environmental Pollution verurteilt worden, indem diese feststellt, dass die Pläne für neue Start- und Landebahnen "wenige Anzeichen aufweisen", die durch den Flugverkehr verursachten verheerenden Klimaschäden "erkannt zu haben".

Sein neues Bekenntnis zu den Treibhausgaszielen wird den Druck auf die Regierung erneuern, eine Extra-Steuer für Flugtickets in Erwägung zu ziehen, um die Beliebtheit von Billigflügen zu verringern.

Ein anderes Anzeichen dafür, dass [Schatzkanzler] Gordon Brown von grünen Argumenten beeinflußt wurde, ist, dass das Umweltministerium zusätzliche £60 Mio für den Carbon Trust erhielt, der Unternehmen bei der Reduzierung ihrer Emissionen berät. Ministerin Beckett sicherte sich mehr Geld für verbesserte Wärmedämmung und mehr Energieeffizienz, was besonders einkommensschwachen Familien ermöglicht, sich angemessene Raumwärme bereitzustellen.

Zusätzlich werden Unternehmen £146 Mio für eine Verbesserung der Energie- und Wassereffizienz und zum Senken des Verbrauchs von Rohstoffen zur Verfügung gestellt."

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