Editorial

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Editorial

Jetzt ist das Kyoto-Protokoll verbindliches Völkerrecht. Nur durch diese Verbindlichkeit besteht für die meisten westlichen Industriestaaten noch eine realistische Chance, ihre damals vereinbarten Klimaschutzziele einzuhalten. Genau deshalb gilt: Kyoto ist eine Feier wert! Es hat den Emissionshandel in der EU und anderswo angestoßen; Treibhausgase haben endlich einen Preis, der sich in den Unternehmensbilanzen spiegelt. Und: Es ist ein kleines politisches Wunder, dass Kyoto trotz des Widerstandes der USA in Kraft getreten ist. 

Wenn aber tatsächlich zwei Grad Temperaturanstieg und ein in großem Maßstab gefährlicher Klimawandel (siehe Artikel auf dieser Seite) vermieden werden sollen, dann lässt sich das Kyoto-Protokoll nur als erste Sprosse einer langen Leiter verstehen - auf dem Weg zu wirklich ernsthaftem und globalem Klimaschutz. Eine Führungsrolle der EU, eine enge Abstimmung mit Japan, bilaterale Verhandlungen mit China, Indien und Brasilien sind Grundlagen dafür, dass ein solches Abkommen gelingen kann. Auf dieser Grundlage kann die EU dann auch ernsthaft mit den USA verhandeln - mit der für den Klimaschutz unverzichtbaren Supermacht.

Christoph Bals

Impressum

Redaktion Germanwatch e.V. 
C. Bals, C. Faller, G. Kier, K. Milke, Dr. M. Treber (V.i.S.d.P.)

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