Klimawandel ist nun Chefsache

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Klimawandel ist nun Chefsache

Hochrangige Vertreter aus mehr als 150 Ländern, darunter mehr als 80 Staats- und Regierungschefs, trafen sich am 24.9. in New York. Das Treffen erzeugte kräftigen Rückenwind für einen erfolgreichen Klimagipfel in Bali.

Germanwatch bringt Auszüge aus den Reden von Bundeskanzlerin Merkel sowie des kalifornischen Gouverneurs Schwarzenegger.
 

Merkel: Planungssicherheit nur mit UN-Abkommen

"(...) Der Bericht des IPCC hat uns noch einmal deutlich gemacht: Der Klimawandel ist vom Menschen verursacht. Und er beschleunigt sich. Er wird zu dramatischen Schäden führen, wenn wir nicht entschlossen handeln. Untersuchungen zeigen: Bei einem ungebremstem Klimawandel kann unser Wohlstand sich um mindestens fünf Prozent verringern, vielleicht sogar um 20 Prozent. Ein konsequenter Klimaschutz wäre schon mit dem deutlich geringeren Einsatz von etwa einem Prozent unseres Wohlstands erreichbar. Klimaschutz ist also auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft. (...)

Deshalb hat die Europäische Union unter der deutschen Präsidentschaft eine integrierte klima- und energiepolitische Strategie beschlossen. Sie soll bis zum Jahr 2020 eine Minderung der Treibhausgase um mindestens 20 Prozent im Vergleich zu 1990 erreichen. Europa ist sogar zu einer Minderung um 30 Prozent bereit - im Rahmen eines VN-Abkommens, bei dem weltweit alle Staaten einen fairen Beitrag leisten. (...) Langfristig wird dies dazu führen, dass sich die Pro-Kopf-Emissionen weltweit immer weiter angleichen (...) Nur mit einem VN-Abkommen erhalten wir die Planungssicherheit, die wir für die Entwicklung und Anwendung der neuen Technologien brauchen. (...)

Eine zentrale Rolle hat dabei der Kohlenstoffmarkt. Erst wenn die Emission von Treibhausgasen einen Preis hat, werden klimafreundliche Technologien auch wirtschaftlich attraktiv. (...)

Bei der Klimakonferenz in Bali sollten wir uns auf einen klaren Fahrplan einigen, damit wir die Verhandlungen bis 2009 abschließen können. (...)"
 

Schwarzenegger: Die Welt muss große Taten vollbringen

"(...) Meine Damen und Herren, etwas Bemerkenswertes beginnt sich zu bewegen - etwas Revolutionäres, etwas Historisches und Umgestaltendes. (...)

Während Kalifornien in den USA vorangeht, bauen wir auf der Arbeit der Europäischen Staaten auf, welche uns bis jetzt den Weg leiteten. (...)

Was wir machen, ist die Dynamik zu ändern, einen Weg zu bahnen und zur Zukunft zu ermutigen. (...) Derzeit liefern sich in Kalifornien die klügsten Wissenschaftler der Welt und die hellsten Venture-Kapitalgeber ein Rennen darum, neue Energietechnologien zu finden ... und die Lösungen für den Klimawandel. (...) Mehr Venture-Kapital wird mittlerweile in saubere Technik investiert als in Telekommunikation. (...) Was die Umwelt angeht, so ändern sich die Technologien; die Wirtschaft ändert sich; die Dringlichkeit ändert sich. Meine Frage heute lautet: Sind die Nationen bereit für den Wandel? Ich glaube, Kalifornien wird große Dinge tun, phantastische Dinge. Aber auch die ganze Welt muss jetzt große Taten vollbringen.(...)

Die reichen und die armen Nationen haben unterschiedliche Verantwortung. Aber eine Verantwortung haben wir zusammen: Die zum Handeln. Die gegenwärtigen Pattsituation zwischen entwickelten Ländern und Entwicklungsländern muss aufgebrochen werden. Es ist Zeit, in einer neuen internationalen Vereinbarung zusammenzukommen, die sowohl von reichen wie auch von armen Ländern angenommen werden kann."

(Übersetzung durch Germanwatch)
 

Quellen / ungekürzte Originaltexte: