KlimaKompakt Nr. 58 / Juli 2008
Der Berg kreiste und gebar eine Maus - so die Kurzzusammenfassung der Ergebnisse des G8-Gipfels und des Treffens der "Major Economies" im japanischen Toyako. Enttäuschend und aufwühlend, denn es passiert zu einer Zeit, in der die Warnsignale zum Klimawandel immer wahrnehmbarer werden. Wissenschaftler wie der hochreputierte James Hansen, die am ehesten verstehen, was bezüglich Klimaänderung auf uns zukommt, werden immer drastischer in ihren Forderungen zum Abwenden eines Klimawandels mit unumkehrbaren Folgen. Hansen sieht die Notwendigkeit, die CO2-Konzentrationen sogar auf 350 ppm zurückzuführen, um ein globales Desaster zu verhindern. Ohne Ausstieg aus der Kohlenutzung sei dies nicht zu erreichen, solange die (derzeit noch spekulative) CCS-Technologie nicht eingesetzt wird.
Damit wendet er sich offensiv an die Politik und gibt auch konkrete Vorschläge, wie der schlimme Ausgang noch verhindert werden kann. Doch die Karawane der weltweit mächtigsten Politiker trottet fast wie gewohnt weiter, ohne Tempo- und Richtungsänderung.
Andere haben aufgenommen, dass etwas geändert werden muss. Der Yasuni-Nationalpark, ein Hotspot der Biodiversität, soll der Ölförderung weichen. Der Bundestag will das stoppen und betritt Neuland mit dem interfraktionell eingebrachten Vorschlag, finanzielle Unterstützung dafür zu prüfen, dass Ecuador das Öl im Boden lässt und damit den Nationalpark erhält.
Manfred Treber
Redaktion: Manfred Treber (V.i.S.d.P.), Kristin Gerber, Gerold Kier, Stefan Rostock, Sven Harmeling
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Editorial
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Kipp-Punkte sind nahe
James Hansen verschärft bei seinem Auftritt vor dem US-Kongress angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse seine Forderungen nach verstärktem Engagement zur Stabilisierung des Klimas. Germanwatch übersetzt Auszüge des Vortrags von J. Hansen vom 23.6.2008. "Mein Vortrag heute ist…
Garnaut-Bericht ruft zu internationalem Handeln auf
Der Wirtschaftsprofessor Ross Garnaut erstellte im Auftrag der australischen Regierung einen nationalen "Stern-Report", der ökonomische Chancen und Risiken nationaler Klimapolitik quantifizieren sollte. Im Dilemma der "Unrentabilität" nationaler Alleingänge und im Angesicht der für Australien besonders bedrohlichen…
Mehr Käferarten auf einem Baum als in ganz Europa
Ende Juni hat der Deutsche Bundestag einem interfraktionellen Antrag zugestimmt. Dieser fordert die Bundesregierung auf, ihre grundsätzliche Bereitschaft zu erklären, Ecuador durch Einzahlung in einen Fonds zu unterstützen, wenn auf die Ölförderung im Biodiversitäts-Hotspot Yasuni-Nationalpark verzichtet…