Climate Justice for the Most Vulnerable

Die Klimakrise nimm rapide ein noch viel gefährlicheres Ausmaß an. Zuletzt führten im September 2024 heftige Regenfälle in Zentral- und Westafrika zu den schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Hunderte von Menschen sind ums Leben gekommen. 

Doch die internationale Politik hinkt weiter hinterher. Schäden und Verluste (Loss and Damage, L&D) sind im Kontext der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) seit jeher ein umstrittenes Politikum. Die Länder des Globalen Südens fordern schon lange Lösungen für die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Industrieländer haben jedoch immer wieder die Lösungsfindung blockiert und so zeitige Klimagerechtigkeit verhindert. Die Einrichtung des Internationalen Warschau-Mechanismus für Schäden und Verluste (WIM) mitsamt dessen Vorstand (ExCom) war 2013 ein erster klarer Hoffnungsmoment. Zusammen bilden WIM und ExCom den Grundstein der institutionellen L&D-Architektur unter dem Dach der UNFCCC. Die Einrichtung des Santiago-Netzwerks für Schäden und Verluste (SNLD) 2021, des Fonds zum Umgang mit Schäden und Verlusten (FRLD) sowie der ergänzenden Finanzierungsvereinbarungen 2022 bringt uns in eine neue, günstige Lage: jetzt können UNFCCC-Institutionen ihrer Aufgabe mit Nachdruck nachgehen, Klimapolitik signifikant voranzutreiben und technische sowie finanzielle Unterstützung für gefährdete Länder und Regionen zu erbringen.

Noch befindet sich der institutionelle Rahmen im Aufbau. Doch das gibt Spielraum dafür, Synergien, Kontakte und Funktionalitäten auszuarbeiten. Unser Kurzpapier lotet dieses Potenzial im Vorfeld der COP29 aus. Im Detail widmen wir uns z. B. dem NCQG-Unterziel zu L&D, einem wiederkehrenden Tagesordnungspunkt zu L&D, dem anstehenden WIM-Review und Entwicklungschancen beim FRLD.