Sprunginnovationen für ein klimaneutrales Energiesystem
Um in Deutschland bis 2045 die Umstellung auf ein weitgehend erneuerbares Energiesystem zu erreichen, werden Sprunginnovationen benötigt. Nur solche wegweisenden Veränderungen ermöglichen es, das zukünftige Energiesystem sicher, kosteneffizient, gerecht und klimafreundlich auszugestalten.
Im Rahmen der Forschungsarbeit im Kopernikusprojekt ENSURE hat Germanwatch Expert:innen der Energiewende zur Relevanz verschiedener Sprunginnovationen aus Technik, Gesellschaft und Politik für das Energiesystem in Deutschland befragt und Deep-dive-Interviews zu den Innovationen „Green Power-to-Heat“, „Energy Sharing“ und „Verpflichtende Energiewende in Kommunen“ geführt. Schwerpunkt dieser Arbeit sind Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung von Sprunginnovationen und Fragen ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz.
Aus dieser Arbeit lassen sich fünf Kernaussagen ableiten:
- Auch gesellschaftliche und politische Sprunginnovationen sind neben Innovationen aus dem Bereich Technik für die Transformation des Energiesystems notwendig.
- Einzelne Sprunginnovationen sind nicht ausreichend, es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes und übergreifenden Zusammenspiels mehrerer Innovationen für eine signifikante Wirkung.
- Gesellschaftliche Akzeptanz ist maßgeblich für den Erfolg einer Sprunginnovation. Bei der Umsetzung von Sprunginnovationen sollte demnach auf einen fairen Prozess und eine gerechte Ausgestaltung geachtet werden.
- „Gesellschaftlicher Umschwung zu Suffizienz“ wird im Vergleich als relevanteste Sprunginnovation bewertet, gleichzeitig sehen Expert:innen dafür sehr geringe Akzeptanzwerte. Diese Diskrepanz sollte in weiteren Forschungsvorhaben untersucht werden.
- Sprunginnovationen sind mit Gerechtigkeitsfragen verbunden und müssen darum von umfassenden Kommunikations-und Beteiligungsprozessen begleitet werden.
Autor:innen | Tessa-Sophie Schrader, Kathrin Lehmann |
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Publikationsdatum | |
Seitenanzahl | 36 |
Publikationstyp | Hintergrundpapier
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