Pressemitteilung | 07.02.2007

Klimaschutz - eine Aufgabe für Politik, Zivilgesellschaft und Kirchen.

Pressemitteilung

Pressemitteilung / Konferenzbericht

Heiße Luft und nasse Füße: Damit dies nicht zur ständigen Wetteraussicht der Hansestadt wird, muss ein konsequenter Wandel in der Klima- und Energiepolitik durchgehalten werden. Das forderten am 6. Februar die Infostelle Klimagerechtigkeit und Hamburger Umwelt-Initiativen. Bei einem offenen Informationsaustausch im Nordelbischen Missionszentrum war Konsens: "Es wird Zeit, dass Politik und Zivilgesellschaft handeln, damit wir zumindest die Folgen des Klimawandels verhindern können, die noch vermeidbar sind."

Klaus Milke, Vorstandvorsitzender von Germanwatch, hob hervor, dass die NGOs "den Willen zur Zusammenarbeit auf lokaler und auf Bundes-Ebene haben. Dass sich die Kirchen stark bei diesem Thema engagieren, finden wir unerhört wichtig. Schließlich geht es um die Schöpfung und auch um grundlegende ethische Fragen."

Milke stellte den Klima-Risiko-Index von Germanwatch vor. Er weist eindeutig aus, dass Entwicklungsländer am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. "Wetterextreme wie Dürren oder Überschwemmungen verursachen enorme Schäden. Wer wenig besitzt, kann kaum Schutzmaßnahmen treffen. Menschen sind besonders verwundbar, sie verlieren dabei oft ihre Existenzgrundlage", so Milke. Es gehe nicht nur um den Klimawandel, sondern auch um Gerechtigkeit.

Aber auch Industrieländer seien immer wieder stark von Extremwetterereignissen betroffen. 2004 traf es die USA, auch in Deutschland kennen die Menschen mittlerweile die Auswirkungen des Klimawandels.

Christian Backes, Referent beim BUND in Hamburg, kritisierte die neue Klimaschutzpolitik der Stadt Hamburg: "Sie reicht bei weitem nicht aus, um ernsthafte Emissionseinsparungen zu erzielen." Seit 1990 seien die CO2 Emissionen in Hamburg um 13% gestiegen", so Backes.

Die Hamburger Initiativen Germanwatch, BUND und Eine Welt Netzwerk mahnten, dass die Bundesregierung sich nicht auf ihren bisherigen Bemühungen ausruhen dürfe. Backes: "Insbesondere im Bereich des Gebäude- und Verkehrssektors müssen wir mehr Energie einsparen." Dies fordern Hamburger Umwelt- und Entwicklungsinitiativen und die Infostelle Klimagerechtigkeit in einem gemeinsamen Papier.

Eine verstärkte Klimaschutzpolitik auf lokaler und nationaler Ebene reiche jedoch nicht aus. "Auch die Zivilgesellschaft muss Verantwortung übernehmen. Es gilt in Zukunft gerade in den reichen Staaten des Nordens andere Lebensstile zu entdecken. Vor Gott hat die gesamte Schöpfung ein Lebensrecht", so Pastor Dr. Thomas Schaack, Umweltbeauftragter der Nordelbischen Kirche.

Um Zivilgesellschaft und Hamburger Senat zu erreichen, werden die Hamburger Initiativen aus der Umwelt, Entwicklungs- und kirchlichen Arbeit verstärkt zusammen arbeiten, so der Konsens am Ende des Abends.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

  • Dipl. Ing. Judith Meyer-Kahrs, Infostelle Klimagerechtigkeit im Nordelbischen Missionszentrum (NMZ) Fon 040 / 881 81-331 j.meyer-kahrs@nmz-mission.de, www.klimagerechtigkeit.de