Gefährlichen Klimawandel verhindern!

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Gefährlichen Klimawandel verhindern!

Auf dem Klimagipfel in Neu Delhi verabschiedete das Climate Action Network (CAN) neue klimapolitische Forderungen. Sie sind schwerpunktmäßig auf langfristige Perspektiven ausgerichtet. CAN hat rund 300 Mitglieder, darunter die weltweit größten Umwelt-NRO, die im Klimabereich aktiv sind.

Wir übersetzen zentrale Punkte aus der Zusammenfassung des Papiers:
 

"(...) Gefährlichen Klimawandel abzuwenden, ist eine Frage der Gerechtigkeit

Der dritte Sachstandsbericht des IPCC hat nachgewiesen, dass Entwicklungsländer den Risiken des Klimawandels am stärksten ausgesetzt sind und so auch bei nur geringer Erwärmung unter Schäden zu leiden haben werden. Diese Schäden steigen mit höheren Temperaturen rapide an. Die für den Klimawandel verantwortlichen menschlichen Aktivitäten resultieren großenteils aus Konsumniveau, Konsumverhalten und der entsprechenden Produktion in den wohlhabenden, industrialisierten Ländern, während die Folgen unverhältnismäßigerweise die Armen zu spüren bekommen werden und auch jetzt schon zu spüren bekommen. Folglich ist die Festlegung fester Klimaziele eine Frage der Gerechtigkeit, sowohl innerhalb der heutigen Generation als auch im Verhältnis zu kommenden.

Einige erfahren bereits jetzt gefährliche Veränderungen

(...) Dürren im südlichen Afrika und Indien, ungewöhnliche Überschwemmungen in China, Vietnam und anderen Teilen Asiens und Zentraleuropas, wie sie unlängst stattfanden, wurden von Wissenschaftlern mit vom Menschen verursachtem Klimawandel in Zusammenhang gebracht und noch wesentlich schlimmeres für die Zukunft angekündigt.

Entwicklungsländer werden am stärksten unter der nicht mehr zu vermeidenden Erwärmung zu leiden haben

(...) Diese nicht mehr zu vermeidende Situation wird ein gestiegenes Risiko von Krankheit, Hunger, Wasserknappheit und Überschwemmungen in Küstengebieten mit sich bringen, wovon je nach betroffenem Gebiet und Grad und Ausmaß der Erwärmung zwischen zig Millionen und ein paar Milliarden Menschen betroffen sein werden. (...)

Der Klimawandel sollte unter einem Höchstwert von 2°C Erwärmung gehalten und dann so schnell wie möglich verringert werden

CAN vertritt die Ansicht, dass der globale Durchschnitt der Erwärmung auf einen Höchstwert von unter 2°C (im Vergleich zu vorindustriellen Werten) begrenzt, und die Erwärmung danach so schnell wie möglich verringert werden muss.

Ein Höchstwert der Erwärmung von unter 2°C wird größere Schäden nicht verhindern, wobei eine Erwärmung von mehr als 1°C gegenwärtig schon unvermeidbar ist

(...) Diese sicherlich eintretende Erwärmung wird wahrscheinlich nicht wieder gutzumachenden Schaden an einigen einzigartigen Ökosystemen anrichten und zum Aussterben von nur darin vorkommenden Arten führen. Auch die landwirtschaftliche Produktion in einigen Regionen in Entwicklungsländern wird unter größeren Schäden zu leiden haben, Wasserknappheit wird vermehrt auftreten und die Menschen werden generell einem höheren Krankheitsrisiko ausgesetzt sein. Das ist nicht "akzeptabel" - egal wie man dieses Wort interpretiert.

Es wird schwierig sein, den Meeresspiegelanstieg zu stoppen; nur baldige Temperaturverminderungen können erfolgreich sein

(...) Dennoch besteht [dann] weiterhin die Gefahr, dass schon derartige Erwärmungsziele den Zusammenbruch des Westantarktischen Eisschildes auslösen könnten, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels von mehreren Metern im Laufe der kommenden Jahrhunderte führen würde. Es sieht sogar so aus, als wäre es sehr wahrscheinlich, dass schon eine Erwärmung von 1°C über die kommenden Jahrhunderte das totale oder teilweise Abschmelzen bedeutender Massen des Grönlandeises verursachen und einen bedeutenden Anstieg des Meeresspiegels mit sich bringen würde.

Selbst Ziele wie (...) die Stabilisierung bei 450 ppmv CO2 führen zu gefährlichem Klimawandel

Langfristige Klimaziele wie die Verdoppelung der CO2-Konzentration (über vorindustriellem Niveau) werden eine Erwärmung nach sich ziehen, die, wenn man andere Gase mitrechnet, deutlich über 3°C liegen wird.

Die Möglichkeit, eine Erwärmung von 2°C zu verhindern, wird innerhalb der nächsten 10 Jahre oder einem ähnlichen Zeitrahmen verschwinden, wenn nicht schnell gehandelt wird

(...) wenn nicht schnellstens begonnen wird, Emissionen rapide zu verringern und zwar auch um Werte jenseits der im Kyoto-Protokoll für die erste Verpflichtungsperiode vereinbarten Reduktionen.

Die weltweiten Emissionen müssen ihren Höchstwert innerhalb der nächsten 20 Jahre erreichen (...) und danach rasch absinken."
 

>> Vollständiges Grundsatzpapier: