Fluggesellschaften bezahlen nicht ihren Anteil

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Fluggesellschaften bezahlen nicht ihren Anteil

Da sich der Flugverkehr seiner Klimaschutz-Verantwortung weitgehend entzieht und auch für andere von ihm verursachte externe Effekte wie Lärm nicht hinreichend aufkommt, befassen sich immer promintere Gremien mit der Frage, wie hier Abhilfe geschaffen werden kann.

Germanwatch übersetzt einen Beitrag aus der Financial Times vom 1. September aus dem Englischen.

"Fluggesellschaften, die im Vereinigten Königreich fliegen, sollen mehr Abgaben und Steuern zahlen, um für den Lärm und die Luftbelastung, die sie erzeugen, aufzukommen, wird ein einflussreicher Ausschuss heute berichten.

Dieser Bericht der Kommission für integrierten Verkehr fordert eine EU-weite Kohlendioxid-Abgabe, die auf 70 Pfund [Anm.: etwa 100 Euro] festgesetzt werden soll, sowie neue Abgaben für Fluggesellschaften, die davon abhängen, wie laut ihre Flugzeuge sind.

David Begg, der Vorsitzende der Kommission, gibt zu, dass solche neuen Gebühren und Abgaben wahrscheinlich in Form höherer Ticketpreise an den Fluggast weitergereicht werden, insistiert aber, dass solche Preiserhöhungen gerechtfertigt wären.

'Was wir vorschlagen, ist nichts weniger als eine radikale Reform, die Betreiber und Fluggäste mit den ökologischen Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert,' sagte er.

Die Kommission war von Labour kurz nach der Machtübernahme eingesetzt worden, um Änderungen im Verkehr zu sondieren und für die Regierung unabhängige Beratung zu leisten, damit diese die im Weißbuch zum Verkehr gesetzten politischen Ziele erreichen kann. In der Vergangenheit war sie einflussreich, als sie als eine der größten Unterstützer von Bepreisung von Straßen bei Stauentstehung agierte.

Die Kommission gab zu, dass die Studie eine "erste Betrachtung" solcher Kosten darstelle und dass weitere Arbeit notwendig wäre, um viele der ökologischen Probleme, die von Fluggesellschaften verursacht würden, zu quantifizieren.

Sie sagt, sie benötige weitere Forschung über die Auswirkungen auf die Fluggastnachfrage und Flughafenausbau-Optionen.

Nichtsdestotrotz sagte die Kommission, die ökologischen Auswirkungen, die quantifiziert werden konnten, zeigten, dass die Fluggesellschaften nicht ihren Anteil bezahlen würden.

Bestehende Gebühren für Fluggesellschaften, Flughafengebühr genannt, die zwischen 5 und 40 Pfund pro Fluggast betragen, erbringen etwa 800 Mio Pfund im Jahr, was, wie die Studie herausfand, weit von den auf 1,4 Mrd Pfund geschätzten Kosten der von der Luftfahrt verursachten Treibhausgasemissionen entfernt liegt.

Der Bericht beschließt, dass Gebühren, die auf Emissionen und Lärm abzielen - ebenso wie komplexe Handelssysteme, die es Fluggesellschaften erlauben würden, Emissions- und Lärmerlaubnisse einzutauschen - die effizienteste Art seien, um ökologischen Schaden zu vermindern. Sie spricht sich gegen eine Treibstoffbesteuerung aus, indem sie sagt, dies würde wenig dafür tun, die Emissionen oder den Lärm zu vermindern."
 

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