Kyoto-Abstinenz gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit

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Kyoto-Abstinenz gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit

Am 28. Juni hat der US-Senat der Ernennung von Henry Paulson, Vorstandsvorsitzender des Finanzdienstleisters Goldman Sachs, zum neuen US-Finanzminister zugestimmt. Bereits als Kandidat hat er sich zum Klimaschutz exponiert und eine zur gegenwärtigen US-Administration konträre Meinung formuliert.

Germanwatch übersetzt eine Meldung von thinkprogress vom 30.Mai aus dem Englischen.

"Der von Präsident Bush zum Finanzminister neu nominierte Kandidat, Henry M. Paulson Jr., Vorstandsvorsitzender von Goldman Sachs, befürwortet nicht nur das Kyoto-Protokoll, das die Treibhausgasemissionen begrenzen soll, sondern er argumentiert auch, das Versagen der USA, dem Kyoto-Protokoll Gesetzeskraft  zu geben, untergrabe die Wettbewerbsfähigkeit von US-Unternehmen. Es folgt eine Äußerung von Nature Conservancy, bei der Paulson Vorsitzender des Vorstandes ist.

Das Kyoto-Protokoll ist ein zentraler erster Schritt, der helfen soll, die Bedrohung durch die Klimaerwärmung zu mildern und den Naturschutz zu befördern. Bis die Vereinigten Staaten ihre eigenen Treibhausgas-Emissionsbegrenzungen erlassen, werden innovative Unternehmen aus den USA Gelegenheiten verpassen, Emissionsgutschriften an Unternehmen zu verkaufen, welche in Übersee den Anforderungen des Kyoto-Protokolls entsprechen. Wenn wir nicht unsere eigenen Emissionsbegrenzungen setzen, werden unsere Unternehmen zudem gegenüber den Wettbewerbern in Europa, Kanada, Japan und in anderen Ländern, die beim Protokoll mitmachen und saubere Technologien entwickeln, an Boden verlieren.

Goldman Sachs legte unter Paulsons Führung dar, dass die durch die Klimaerwärmung ausgehende Gefahr unmittelbar bevorsteht und dringendes Handeln seitens der Regierung erfodert, um die Emissionen zu senken.

Die Klimaänderung ist eine der bedeutendsten ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und ist mit anderen wichtigen Themen wie wirtschaftlichem Wachstum und Entwicklung verbunden. Goldman Sachs ist sehr beunruhigt über die Gefährdung unserer natürlichen Umwelt, der Menschen und der Wirtschaft durch den Klimawandel und glaubt, es bedarf einer vordringlichen Aufmerksamkeit und des Handelns von Regierungen, von der Wirtschaft, der Verbraucher und der Zivilgesellschaft um die Treibhausgas-Emissionen zu drosseln.

Im Ergebnis steht der Nominierung von Paulson eine Koalition von Gruppen des rechten Randes, wie etwa das National Center for Public Policy Research, heftig entgegen, welche versucht, die Klimaänderung in Zweifel zu ziehen, indem Paulson als diametral im Gegensatz zur [Bush-] Administration beschrieben wird."
 

Quelle: http://thinkprogress.org/2006/05/30/treasury-secretary-kyoto/