'Notwendigkeit eines Richtungswechsels'

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'Notwendigkeit eines Richtungswechsels'

Die US-Senatoren Boxer, Bingaman und Lieberman, die alle im neuen Senat Ausschüssen vorsitzen, die für den Klimaschutz relevant sind, haben sich in einem Brief an Präsident Bush gewandt. Sie formulieren darin, wie sie sich die Klimapolitik der USA unter den neuen Mehrheiten im Kongress vorstellen.

Germanwatch übersetzt den Brief leicht gekürzt.

"Sehr geehrter Herr Präsident:

Wie Sie wissen, sind zur Zeit Diplomaten aus 189 Ländern - einschließlich den Vereinigten Staaten - in Nairobi, Kenia, um die dringlichste Umweltangelegenheit zu diskutieren, vor der die Menschheit derzeit steht: die menschenverursachte globale Erwärmung.

Leider waren wir mit dem Umfang der US-amerikanischen Beteiligung an den internationalen Verhandlungen und mit der Reduzierung unserer inländischen Treibhausgasemissionen nicht zufrieden.

Als nominierte Vorsitzende von drei Senats-Ausschüssen, die für Fragen der globalen Erwärmung wichtig sind, fordern wir Ihr Engagement, mit dem neuen Kongress zusammen zu arbeiten, um 2007 bedeutsame Gesetzgebungen zum Klimawandel zu verabschieden. Die USA müssen jetzt schnell Beschränkungen für Treibhausgasemissionen in der gesamten Wirtschaft verabschieden und dann mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um eine wirkungsvolle und gerechte globale Vereinbarung zu schmieden.

Wissenschaftler warnen jetzt davor, dass wir einen "Kipp-Punkt" erreichen können, jenseits dessen es extrem schwierig oder eventuell unmöglich sein wird, die schlimmsten Folgen des Klimawandels zu vermeiden.

Wenn die Welt auf ihrem gegenwärtigen Weg der Emissionszunahme fortfährt, könnten wir globale Klimakatastrophen in einem beispiellosen Maßstab riskieren, vom gefährlichen Meeresspiegelanstieg bis zu zunehmend zerstörerischen Hurrikanen (wie die Hurrikane Katrina und Rita), einer Zunahme von Todesfällen durch Luftverschmutzung und Krankheiten, bis hin zu großflächiger geopolitischer Instabilität.

Ein neuer Bericht von Sir Nicholas Stern stellt fest, dass Nicht-Handeln beim Klimawandel 5-20% des globalen Bruttoinlandsprodukts kosten könnte.

Als US-Senatoren haben wir Gesetzgebungen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung verfasst oder unterstützt.

Obwohl sich unsere Ansätze etwas unterscheiden, stimmen wir mit der überwältigenden Mehrheit der Wissenschaftler darin überein, dass die menschlich verursachte globale Erwärmung real ist und dass wir Gesetze verabschieden müssen, um dieser Bedrohung zu begegnen. Wir werden uns dafür einsetzen, diese Ziele zu erreichen. (...)

Die jüngsten Wahlen haben gezeigt, dass die Notwendigkeit eines Richtungswechsels in vielen Bereichen, inklusive der globalen Erwärmung, besteht. (...)

Wenn der 110. Kongress im Januar seine Arbeit beginnt, versprechen wir, ein wirkungsvolles System mit verbindlichen Begrenzungen für Treibhausgase zu verabschieden.

Wir drängen Sie, mit uns zusammen zu arbeiten, um dieses Ziel zu erreichen und um der Welt zu signalisieren, dass wir Klimaschutzgesetzgebung auf den Weg bringen."
 

Quelle:
Pressemitteilung der Senatorin B.Boxer vom 15.11.06,
http://boxer.senate.gov/news/releases/record.cfm?id=265906