Side Event zu CO2-Bepreisung in der G20 auf COP22 in Marrakesch
Holger Lösch, Mitglied der Geschäftsführung des BDI bei seinem Abschlussstatement
CO2 Preise sind ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der Pariser Klimaziele. Germanwatch fordert gemeinsam mit dem Mercator Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und dem Bund der deutschen Industrie (BDI) die Bundesregierung auf, die Etablierung von CO2-Preissystemen in den G20-Staaten zu einem Thema der am 1. Dezember beginnenden deutschen G20-Präsidentschaft zu machen. Diese Initiative wurde am Mittwoch, 16.11.2016 auf der COP22 in Marrakesch im Pavillon der EU einem internationalen Publikum vorgestellt.
Der einführende Vortrag von Prof. Ottmar Edenhofer stellte das Potential der durch CO2-Steuern, Abgaben oder Emissionshandel generierten Einnahmen für nachhaltige Infrastrukturinvestitionen in den Mittelpunkt. Die Direktorin für CO2-Bepreisung des CDP, Nicolette Bartlett, zeigte eindrucksvoll, wie viele Firmen sich weltweit bereits auf CO2-Preise vorbereiten und diese unterstützen. Jorge Soto vom brasilianischen Chemiekonzern Braskem erläuterte eindrücklich, warum seine Firma CO2-Bepreisung unterstützt, und die Programmdirektorin der NewClimateEconomy Helen Mountford stellte ermutigende Entwicklungen aus Nordamerika in den Fokus ihres Vortrags.
Die anschließende Diskussion, moderiert von Dr. Brigitte Knopf (MCC), wurde angefeuert durch den letzten Sprecher, Karthik Ganesa (CEEW, Indien), der die Verteilungswirkung von hohen Energiepreisen ansprach, und mit der These provozierte, dass die Energiepreise in Indien bereits zu hoch seien, um sie durch Abgaben auf fossile Energieträger zusätzlich zu belasten. Holger Lösch, Mitglied der Geschäftsführung des BDI, und Christoph Bals, politischer Direktor von Germanwatch, rundeten die gelungene Veranstaltung mit einem Ausblick auf das kommende G20-Jahr ab.