Editorial
Editorial
Kanzlerin Merkel ist dieses Jahr weltweit die wichtigste Person auf der Klimabühne. Wird die EU-Ratspräsidentin beim EU-Gipfel am 8. und 9. März das Paket für Klima- und Energiesicherheit mit den vier wichtigen, auf das Jahr 2020 bezogenen Zielen durchsetzen?
Ziel Eins: Die EU verpflichtet sich verbindlich und einseitig, ihre Emissionen gegenüber 1990 um mindestens 20 Prozent zu verringern – sogar um 30 Prozent, wenn andere Industrie- und Schwellenstaaten in ernsthaften Klimaschutz einsteigen. Ziel Zwei: Die EU legt verbindlich fest, dass Erneuerbare Energien dann mindestens 20 Prozent des Primärenergiebedarfs abdecken. Ziel Drei: Die Energieeffizienz wird verbindlich gegenüber dem "business as usual" um 20 Prozent gesteigert. Ziel Vier: Ab 2020 werden keine Kohlekraftwerke mehr gebaut, es sei denn, das CO2 wird abgeschieden und geologisch tiefgelagert (CCS).
Wenn Angela Merkel dieses Paket durchsetzt, dann ist das ein kraftvoller Aufschlag, um sich auch beim G8-Gipfel im Juni und beim UN-Klimagipfel in Bali im Dezember von den Ritualen des Schneckenrennens der bisherigen Klimadiplomatie zu verabschieden. Schaun wir mal!
Christoph Bals
Redaktion: Sven Harmeling (V.i.S.d.P.), Marie Bludau, Jan Burck, Christoph Bals, Dr. Gerold Kier, Klaus Milke, Dr. Manfred Treber
Gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung