Meldung | 24.08.2016

Expertenworkshop zu Green Finance im Kontext der G20

Roundtable on the Role of Development Finance in Sustainable Development, Shanghai/China, 22. August 2016
Lutz Weischer und Gerrit Hansen von Germanwatch mit Yunwen Bai, Direktorin der chinesischen Partnerorganisation Greenovation Hub

Lutz Weischer (l.) und Gerrit Hansen (r.) von Germanwatch mit Yunwen Bai, Direktorin der chinesischen Partnerorganisation Greenovation Hub.

Shanghai (22. August 2016) Bei dem von Germanwatch mit dem chinesischen Partner Greenovation Hub und dem BRICS-Center der Fudan-Universität Shanghai organisierten Workshop diskutierten hochrangige Experten aus dem Finanzsektor, u.a. der KfW und der New Development Bank (der neu gegründeten "BRICS-Bank"), mit VertreterInnen aus Politik und Zivilgesellschaft über die wachsende Bedeutung von "Green Finance" für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz. China ist führend im Bereich der grünen Anleihen ("Green Bonds") und treibt die Entwicklung von „Green Finance“ auf höchster Ebene voran, z.B. durch deren Verankerung im 13. Fünfjahresplan, ein starkes Engagement seiner Zentralbank, und Impulse innerhalb der G20, u.a. durch die Einführung der „Green Finance Study Group“. Im Zentrum der Diskussion beim Workshop in Shanghai stand insbesondere die Rolle nationaler und multilateraler Entwicklungsbanken.

Im Bereich der Infrastrukturinvestitionen, einem Haupttätigkeitsfeld von Entwicklungsbanken, ist der weltweite Finanzierungsbedarf gewaltig. Um diese Investitionen klimagerecht zu gestalten, müssen langfristige Entwicklungspfade betrachtet werden, wie Lutz Weischer, Teamleiter internationale Klimapolitik, anhand der Germanwatch Studie zu "2° Investitionskriterien" erläuterte. Denn auch wenn neue oder verbesserte Infrastruktur oft umweltfreundlicher ist, erreicht sie nicht automatisch den Standard, der zum Erreichen der Klimaziele von Paris nötig ist, und beinhaltet damit auch ein erhebliches finanzielles Risiko. Es herrschte Einigkeit darüber, dass "Green Finance" nur dann wirksam sein kann, wenn anhand klarer Kriterien definiert ist, was „grüne“ Investitionen und Finanzprodukte sind. Damit überprüft werden kann, ob der "grüne" Anspruch auch eingehalten wird, sind Transparenz und Offenlegung entscheidend. In diesem Kontext wurde die wichtige Rolle der Zivilgesellschaft hervorgehoben: durch klare Strukturen und Teilhabemöglichkeiten wird nicht nur der „grüne“ Mehrwert gesichert, sondern auch die Berücksichtigung der Belange der lokalen Bevölkerung. Beides leistet einen wichtigen Beitrag zu Risikominimierung und Nachhaltigkeit potentieller Investitionen. 


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