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KlimaKompakt Nr. 85: Die Enzyklika „Laudato si'“ von Papst Franziskus

 
Editorial
Ein Ruf sucht Widerhall

Mit der Enzyklika „Laudato si'“ ist Papst Franziskus ein großer Wurf gelungen. Auf der Grundlage des Standes der Wissenschaft richtet er einen Aufruf zu Dialog und Handeln an Politik und alle Menschen, welcher der Dramatik der sozialen und ökologischen Herausforderungen gerecht wird. Prägnant und innovativ verbindet er die ökologische mit der sozialen Frage in einer integralen "Humanökologie". Dies gipfelt in prägnanter Kritik an einer Wegwerfkultur, die immer mehr Menschen ausschließt, einen dramatischen Artenschwund achselzuckend in Kauf nimmt und die Atmosphäre, die Ozeane sowie das Land zumüllt. Er drängt Menschen dieser Generation zur Verantwortung. Zu Recht. Es ist die erste Generation, der es gelingen kann, Hunger und extreme Armut abzuschaffen und die letzte Generation, die einen in hohem Maße gefährlichen Klimawandel abwenden kann. Der Papst packt auch das Tabu des Eigentumsrechts an: Atmosphäre und Ozeane sind Gemeineigentum, für heutige und künftige Generationen. Er fordert dazu auf, die Konsequenzen etwa für Kohle-, Öl-, Gas-, Wasser- und Landnutzung politisch zu gestalten. 
 

Der Papst drängt: Nein zur Globalisierung der Gleichgültigkeit, hin zur Globalisierung der Solidarität. Er ruft zum Dialog mit allen relevanten Akteuren darüber auf, wie durch Kooperation, politische Rahmensetzung und viele kulturabhängige lokale Lösungen das gemeinsame Haus zu gestalten und zu bewahren ist. German­watch wird sich über diese Ausgabe hinaus in den Austausch einbringen.

Stefan Rostock
Teamleiter Bildung für nachhaltige Entwicklung,
NRW-Fachpromotor für Klima & Entwicklung