Der Wissenschaft mehr Priorität geben
Der Wissenschaft mehr Priorität geben
Die neuen Ergebnisse der Wissenschaft, insbesondere die des Fünften Sachstandsberichts des IPCC, gehen über einen bestimmten Weg in die Verhandlungen der Klimarahmenkonvention (FCCC) ein: über den sogenannten „Structured Expert Dialogue“ des Reviews 2013–2015. Der Begriff "Review" steht hier für die Überprüfung der Angemessenheit des globalen Klima-Langfristziels und des Fortschritts dahin.
Germanwatch übersetzt Auszüge eines hierzu verfassten Beitrags der britischen Nichtregierungsorganisation „Foundation for International Environmental Law and Development“ (FIELD).
„[...] FIELD glaubt, dass drei wesentliche Elemente beim Review-Prozess in allen Stadien berücksichtigt werden müssen: Wissenschaftliche Integrität, Transparenz und Untersuchung von Auswirkungen auf die verletzlichsten Länder und Gemeinschaften.
Die Vertragsstaatenkonferenz (COP) hat beschlossen, auf der Grundlage dieses Reviews „angemessene Maßnahmen“ zu ergreifen. Was alles damit verbunden ist, ist eine offene Frage.
Wichtig ist dabei, dass die COP in Durban auch beschlossen hat, dass die Ergebnisse des Reviews 2013–2015 die Arbeit der ADP [Anm. d. Redaktion: Diese Arbeitsgruppe verhandelt die Vorschläge zum Ergebnis des Klimagipfels von Paris im Dezember 2015] informieren sollen. [...]
Der Review mag den Vertragsstaaten anspruchsvolle Themen vorgeben [...]. Beispielsweise stellt sich die Frage: Was wäre, wenn der Review 2013–2015 mit dem expliziten Ergebnis schließen würde, die Vorgabe bei der Beschränkung der Erwärmung sei unzureichend und dass das weltweite Zwei-Grad-Limit unangemessen sei. Dies könnte Auswirkungen auf potenzielle Ansprüche auf Reparationen von Ländern haben, welche unter Verlusten und Schäden leiden.
Verschiedene Wege zu untersuchen, wie unterschiedliche Ergebnisse des Reviews in Paris in ein „2015-Paket“ einbezogen werden können, das die neue Klimaschutz-Vereinbarung und damit verbundene Entscheidungen enthält, könnte den Vertragsstaaten dabei helfen, schwierige Fragen zu lösen.
Einen Weg nach vorne zu finden, den viele Vertragsstaaten akzeptieren können, der der Wissenschaft die Priorität gibt, die sie in den Verhandlungen verdient, und der ein Sprungbrett für stärkeres Handeln im Klimaschutz ist, könnte auch Überlegungen über die Konzeption und die Rolle zukünftiger Reviews unter FCCC und unter der neuen Vereinbarung anstoßen. [...]
Die COP hat entschieden, die Angemessenheit des globalen Langfristziels und den Fortschritt dahin regelmäßig zu überprüfen. Der Review 2013–2015 ist der erste dieser periodischen Reviews. Im Jahr 2011 entschied die COP in Durban, dass weitere Reviews jeweils nach der Annahme von neuen IPCCSachstandsberichten erfolgen sollen oder mindestens alle sieben Jahre.
Dies bedeutet, dass der nächste Review spätestens im Jahr 2022 stattfindet, zwei Jahre nachdem das zukünftige Klimaschutzabkommen vermutlich in Kraft treten wird. [...]“
Quelle: http://www.field.org.uk/sites/field.org.uk/files/papers/FIELD%202013-2015%20Review%20Feb%202014.pdf