Grünes Weimarer Dreieck

Der Erfolg einer ehrgeizigen europäischen Klimapolitik beruht auf dem besonderen Engagement und der effektiven Führung einflussreicher Mitgliedstaaten wie Frankreich, Deutschland und Polen. Zusammen sind diese Länder für fast die Hälfte aller Treibhausgasemissionen der EU und für 43 % der Industrieproduktion der EU verantwortlich. Ihr Einsatz ist daher entscheidend für eine Beschleunigung der Dekarbonisierung der EU und für die Kompromissbildung im Rat der Europäischen Union.

Außerdem ist ein intensivierter zwischenstaatlicher Dialog gerade zwischen östlichen und westlichen Mitgliedstaaten dringend notwendig, um die verschiedenen nationalen Kontexte der Mitgliedstaaten widerzuspiegeln und um sicherzustellen, dass „niemand, weder Mensch noch Region, im Stich [gelassen wird]“. Mehr gegenseitiges Verständnis und mehr trilaterale Zusammenarbeit sind eine große Chance für eine ambitionierte, sozial gerechte und solidarische Umsetzung des Europäischen Green Deals in der gesamten EU.

Das diplomatische Format des Weimarer Dreiecks wurde 1991 von den deutschen, polnischen und französischen Außenministern ins Leben gerufen, um europäische Integration und politische Beziehungen zu stärken. Bisher konzentrierte sich dieses Format vor allem auf Außenpolitik und Sicherheitsfragen.

Rolle von Germanwatch

Gemeinsam mit Think Tanks und Umweltverbänden aus den drei Ländern fordert Germanwatch seit 2021 die Etablierung eines „Grünen Weimarer Dreiecks“. Gemeint ist damit eine langfristige trilaterale Klimazusammenarbeit, mit breiter demokratischer Unterstützung durch Parlamente,  die Zivilgesellschaft(en) und andere nicht-staatliche Akteur:innen.

Parallel dazu organisiert Germanwatch informelle trilaterale Treffen, bei denen Regierungsvertreter:innen, Wirtschaftsvertreter:innen und Think Tanks aus den drei Ländern zusammenkommen. Durch diese Treffen sammelt Germanwatch Beiträge, um den drei Regierungen politische Empfehlungen zu verschiedenen EU-relevanten und klimapolitischen Themen zu unterbreiten, z. B. zur industriellen Dekarbonisierung oder zur CO2-Bepreisung.

Das Grüne Weimar Dreiecks soll so auch zur Plattform für klima- und energiepolitische Kooperation und Koordination werden. Germanwatch stellt Möglichkeiten für den offiziellen und informellen Austausch, um eine gemeinsame Ausrichtung und ein gegenseitiges Verständnis für klimapolitische Ziele, Interessen und Kooperationen voranzubringen.