Meldung | 05.04.2024

Etwas bewegen: Freiwilligendienst bei Germanwatch

Zwei Menschen zeigen ein Banner auf einer Demonstration

Vom Büro auf die Straße: Hannah (r.) bei einer Demonstration für eine bessere Agrarpolitik. 

Germanwatch bietet jedes Jahr mehrere Einsatzplätze für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ-P) an. Aktuell unterstützen uns sechs junge Freiwillige im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und in den Fachteams. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für die politische Arbeit und den sozialen Zusammenhalt bei Germanwatch. Aus unserem Büroalltag in Bonn und Berlin sind sie kaum wegzudenken. Was motiviert sie und welche Erfahrungen konnten sie machen? Wir haben Sie gefragt.

Warum wolltet ihr einen Freiwilligendienst bei Germanwatch machen?

Frida: Ich hatte nach der Schulzeit stark das Bedürfnis, etwas Sinnvolles und Wirksames zu machen. Ich wollte etwas tun, das real positive Veränderung bewirkt, die ich beobachten kann. Nicht wie eine Klausur in der Schule, die direkt wieder in einer Schublade verschwindet. Außerdem wollte ich für mich herausfinden, was meine Rolle in der Transformation hin zu einer ökologisch und sozial gerechteren Welt sein kann. 

Hannah: Germanwatch ist ein sehr guter Arbeitsplatz für ein FSJ-P, weil man hier so viele verschiedene Aufgaben hat. Dir wird sehr viel Vertrauen entgegengebracht, auch inhaltlich gut und viel zu arbeiten, und man bekommt die Prozesse und Funktionsweisen einer NGO hautnah mit. Auch der Kontakt und Austausch mit den anderen Freiwilligen macht es einem leicht, sich gut einzufinden und wohlzufühlen. 

Seit fast einem Jahr seid ihr bei Germanwatch. Was konntet ihr bislang lernen?

Drei Freiwillige stehen in einem Seminarraum

Freiwilligenarbeit ist Teamsport: Hannah mit Julian und Niklas, zwei anderen Germanwatch-Freiwilligen. 

Frida: Puh, das ist schwer zusammenzufassen, aber auf jeden Fall mehr als in vielen Jahren Schule …
Neben Wissen über Bildung, Politik, Engagement und Psychologie vor allem auch Kompetenzen, die mir im restlichen Leben noch viel bringen werden: Arbeit im Team, Moderation und Vorbereitung eigener Workshops, Verfassen informationsreicher und gleichzeitig verständlicher Texte, Wissen über spannende Studiengänge und Inspiration für meine eigene Zukunft, Eigenorganisation und Verantwortung im Bürojob, Kommunikation mit Menschen verschiedenster Altersgruppen, Herkünfte und Erfahrungen, wie man eine Ikea-Küche einbaut und wie man zwischen Weltretten, Arbeit, Stress und dem eigenen Wohlergehen Prioritäten setzt.

Hannah: Am wichtigsten war für mich, dass ich hier das eigenständige Recherchieren und Arbeiten auf eine ganz andere Weise gelernt habe als in der Schule oder in meinem ersten Semester an der Uni. Auch inhaltlich lernt man schnell sehr viel. Und natürlich die Einblicke in den Berufsalltag und die Arbeitsweisen in meinem Arbeitsbereich [Agrarpolitik] und speziell in einer NGO.

Was an eurem Freiwilligendienst macht am meisten Spaß?

Frida: Die Arbeit im Team! Es fühlt sich super an, gemeinsam an neuen Materialien und Projekten zu arbeiten, bei denen alle etwas beitragen, und das dann gemeinsam toll umzusetzen und zu feiern. Außerdem habe ich es sehr genossen, eigene Ideen und Perspektiven einzubringen und umzusetzen, in Form von Workshops, Diskussionen im Team und durch das Mitschreiben an Materialien.

Hannah: Schwierig … Ganz oben steht auf alle Fälle die Zusammenarbeit mit so vielen interessanten und klugen Menschen aber auch das Recherchieren und Schreiben macht mir immer wieder sehr viel Spaß.

Welchen Rat habt ihr für zukünftige Freiwillige?

Frida: Fragt immer nach, wenn ihr etwas nicht versteht oder Unterstützung braucht. Hier helfen alle gerne und es ist total normal, am Anfang keinen Durchblick zu haben. Und nehmt euch die Zeit, mit den anderen Freiwilligen Dinge zu unternehmen und die spannenden Menschen bei Germanwatch kennenzulernen! So tun sich ganz neue Möglichkeiten auf, was nach dem FSJ alles möglich ist und auf was für vielfältige Weisen man etwas zu einer besseren Welt beitragen kann.

Hannah: Lasst euch nicht einschüchtern, sondern fragt immer nach und mit der Zeit arbeitet man sich richtig gut ein. Alle sind immer sehr dankbar für eure Arbeit und wissen euer Engagement zu schätzen! Nehmt alles mit an Erfahrungen und Wissen, was euch über den Weg läuft und habt keine Angst, immer nachzufragen.

Für wen ist ein Freiwilligendienst bei Germanwatch das Richtige?

Frida: Für Menschen, die motiviert sind und den Mut haben, sich mit der realen Welt und allem, was daran kompliziert und energiezehrend ist, zu beschäftigen, und für Menschen, die Spaß daran haben, die Veränderung dieser Welt mitzugestalten. 

Hannah: Für alle, die motiviert sind und Interesse daran haben, inhaltlich und organisatorisch zu arbeiten. Germanwatch ist ein guter Ort für Leute, die ihr Engagement und kritisches Denken gerne für positive Veränderung nutzen wollen und sich gerne einbringen und einmischen wollen. :-)


* Hannah hat ihr FSJ im Jahr 2022/23 im Bereich „Welternährung, Landnutzung und Handel“ absolviert, Frida im selben Jahrgang im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.