Ende der Entwaldung in Sicht?
Am 18. Januar erschien wie jedes Jahr im Vorfeld der Internationalen Grünen Woche (IGW) die neue Ausgabe des „Kritischen Agrarberichts“ (KAB). Der vom AgrarBündnis herausgegebene Bericht dokumentiert bereits zum 32. Mal aktuelle Debatten in der Landwirtschaft in Deutschland vor dem Hintergrund europäischer und internationaler Agrarpolitik.
Im diesjährigen Bericht findet sich auch ein Artikel von Katharina Brandt, Referentin für Agrarpolitik bei Germanwatch, zur Frage: „Ende der Entwaldung in Sicht?“ Sie nimmt darin eine Bewertung der neuen EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR = European Union deforestation-free regulation) vor. Obwohl die EUDR einen Meilenstein in globaler Klima- und Umweltpolitik darstellt, weist sie Lücken auf. Die Verordnung sollte auf alle Erzeugnisse mit Entwaldungsrisiko ausgeweitet werden. Darüber hinaus muss sie auch effektiv um- und durchgesetzt werden. Dabei ist es wichtig, partnerschaftliche Zusammenarbeit zu fördern und sicherzustellen, dass auch Kleinproduzent:innen in den Lieferketten verbleiben können. Um die aktuelle sehr intensive Beanspruchung von Flächen wirksam einzudämmen, muss zudem der Konsum von Fleisch und tierischen Produkten stark sinken.
Alles in allem könnte die EUDR ein historischer Schritt hin zum Ende von Entwaldung sein. Doch dafür muss sie umfassend und fair umgesetzt werden.
Das AgrarBündnis ist ein Zusammenschluss von diversen Organisationen aus Landwirtschaft, Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie Verbraucher- und Entwicklungspolitik, dem auch Germanwatch angehört.