VENRO-Stellungnahme zur Kreislaufwirtschaftsstrategie
Weltweit werden mehr Rohstoffe verbraucht, als die Erde dauerhaft bereithält. Deutschland verbraucht im globalen Vergleich überdurchschnittlich viele Ressourcen: Wenn alle Menschen so wirtschafteten wie in Deutschland, bräuchte es drei Erden, um den Bedarf an Rohstoffen zu decken. Deshalb begrüßen wir, dass die Bundesregierung aktuell eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie zur Senkung des Rohstoffbedarfs erarbeitet.
Die Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft in Deutschland und Europa ist klar zu befürworten, stellt den Globalen Süden aber auch vor Herausforderungen. So kann einerseits eine Reduktion des Rohstoffbedarfs den Druck auf Gemeinden in Bergbauregionen mindern. Andererseits könnten veränderte Produktstandards Unternehmen im Globalen Süden finanziell überfordern. Zudem könnte der Zugang zu Sekundärmaterialien in einigen Ländern des Globalen Südens erschwert werden, wenn Sortier- und Recyclingprozesse vermehrt in Europa stattfinden.
Deshalb fordern wir die Bundesregierung mit dem Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO) dazu auf, mögliche Folgen für Länder des Globalen Südens in der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie mitzudenken. Welche dieser Folgen bereits antizipiert werden können und wie dies in der Strategie berücksichtigt werden sollte, erläutern wir in unserer gemeinsamen Stellungnahme.