Überarbeitung des Tierarzneimittelgesetzes greift zu kurz – Verbände fordern Dr. Karl Lauterbach zum Handeln auf
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der das nationale Tierarzneimittelgesetz (TAMG) an die EU-Verordnung (EU) 2019/6 anpassen soll. Zudem soll das vom BMEL veröffentlichte nationale Antibiotikaminimierungskonzept für die Tierhaltung im TAMG integriert werden.
Mehrere Organisationen aus den Bereichen des Umwelt- und Tierschutzes, darunter auch Germanwatch, sowie der Humanmedizin reichten heute eine gemeinsame Stellungnahme zum Gesetzesentwurf beim BMEL ein. Darin kritisieren sie den Entwurf als insgesamt unwirksam und fordern gezieltere Maßnahmen zur generellen Minimierung des Einsatzes von Antibiotika sowie zum Untersagen des Einsatzes von „highest priority critically important antimicrobials“ (HP CIA; oft auch: „Reserveantibiotika“) in der industriellen Tierhaltung.
Bereits gestern hatten sich die Organisation im Rahmen einer von der Deutschen Umwelthilfe koordinierten Aktion vor dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit ihren Forderungen zudem auch gezielt an Dr. Karl Lauterbach gewandt. Mit Blick auf den hohen Einsatz von wichtigsten Humanantibiotika in der Tierhaltung und der Gefahr der weiteren Ausbildung von Antibiotikaresistenzen muss es ein primäres Anliegen - vor allem auch des Gesundheitsministers - sein, Antibiotika in der Tierhaltung deutlich strenger als bislang zu regulieren.