Nachhaltige Ernährung und Tierhaltung auf die Agenda der UN-Umweltversammlung
Vom 28. Februar bis zum 2. März 2022 richtet das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) die nächste Umweltversammlung (UNEA-5.2) aus. In einer gemeinsamen Erklärung fordern heute über 150 Organisationen aus allen Kontinenten, darunter auch Germanwatch, nachhaltige Ernährungssysteme zum Kernthema der Versammlung zu machen und dabei insbesondere auf die Tierhaltung einzugehen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Klimakrise verweisen die Organisationen auf die negativen Folgen der industriellen Tierproduktion wie Entwaldung und hohen Flächenverbrauch, zu hohe Emissionen von Treibhausgasen (v.a. Methan) oder auch die menschliche Gesundheit, wobei das häufige Auftreten von Zoonose-Erkrankungen und Antibiotikaresistenzen größten Anlass zur Sorge geben.
Die Organisationen schlagen zudem zwei Maßnahmen vor, die einen deutlichen Richtungswechsel bewirken könnten:
- Die negativen Auswirkungen der industriellen Tierhaltung auf die Umwelt sowie das erhöhte Risiko von Zoonoseausbrüchen sollten vom UNEP anerkannt werden. Mit einem Aktionsplan könnte die industrielle Tierhaltung insbesondere in Regionen mit übermäßigem Verbrauch von tierischem Eiweiß beendet und der Übergang zu stärker pflanzlicher Ernährungsweisen beschleunigt werden.
- UNEP sollte vor allem Regierungen im Globalen Norden davon überzeugen, nachhaltigere Ernährungssysteme, dabei den erhöhten Konsum von pflanzlichen Proteinen, in ihren Klimaschutzzielen und Minderungsstrategien (im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen) zu berücksichtigen.