Ohne europaweite Transparenzanforderungen an große Unternehmen keine zukunftsfähige Politik
Germanwatch, Amnesty International, Oxfam Deutschland sowie das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung fordern die Bundeskanzlerin auf, sich im gegenwärtigen EU-Abstimmungsprozess für die Einführung einer ausgewogenen unternehmerischen Transparenzpflicht einzusetzen. Bislang hat die Bundesregierung im EU-Ministerrat bei der Gestaltung der Richtlinie zur Einführung von Offenlegungspflichten für Unternehmen zu sozialen und ökologischen Aspekten ihrer Geschäftstätigkeit kaum Kompromissbereitschaft gezeigt: Insbesondere das Bundeskanzleramt will zum einen die Anzahl der von der Richtlinie betroffenen Unternehmen so weit wie möglich reduzieren. Darüber hinaus versucht es zum anderen zu verhindern, dass Unternehmen bei der vorgesehenen Berichterstattung auch die möglichen Risiken in den Zulieferbebetrieben mit berücksichtigen müssen. Wie die Fabrikeinstürze und -brände in Bangladesch und Pakistan gezeigt haben, sind die Risiken in den Lieferketten jedoch besonders hoch. Transparenz ist die Grundlage dafür, dass Unternehmen für Risiken, die von ihnen verursacht werden, auch Verantwortung übernehmen. Die Bundesregierung setzt mit ihrer derzeitigen Position ein falsches Signal. Zukunftsfähige Politik sieht anders aus.