Forderungen der Zivilgesellschaft aus 39 Ländern zur Post-2015-Agenda
Forderungen der Zivilgesellschaft aus 39 Ländern zur Post-2015-Agenda
Der Global Call to Action Against Poverty (GCAP) und das International Forum of National NGO Platforms (IFP) haben in einen unabhängigen Konsultationsprozess weltweit Stimmen der Zivilgesellschaft zur Post-2015-Agenda gesammelt. Germanwatch dokumentiert den Abschnitt zur Umweltnachhaltigkeit und Klimawandel.
Befragte Gruppen in allen Länder stimmten darin überein: Klimawandel stellt eine außerordentliche Gefahr für Gesellschaften dar. In jeder Region wurde angemerkt, dass in Armut lebende Menschen schon heute unter den Auswirkungen leiden. Eine Post-2015-Agenda muss die Vernetzung von sozialen und umweltbezogenen Auswirkungen unseres Wachstumspfades beachten. Besonders im ländlichen Raum, wo viele Menschen marginalisiert sind, wirkt sich der Klimawandel auf alle Lebensbereiche aus – vom Zugang zu Dienstleistungen bis hin zur Müttergesundheit.
In Entwicklungsländern kritisierten die Konsultationen mangelnde Klimaschutzaktivitäten und zeigten auf, dass Menschen in Armut zunehmend verletzbarer gegenüber natürlichen Katastrophen, Dürren und anderen Auswirkungen des Klimawandels sind. Bereits verarmte ländliche Gemeinden sind nicht in der Lage, mit den zusätzlichen Auswirkungen des Klimawandels zurechtzukommen. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, da die Länder mit der geringsten Verantwortung für den Klimawandel die Auswirkungen am stärksten zu spüren bekommen.
Nationale Konsultationen zeigen, dass die Erfahrungen der Menschen mit den Folgen des Klimawandels generell mit Fairness zu tun haben, da industrialisierte Länder verschmutzen und Entwicklungsländer dafür den Preis zahlen. Die Konsultationen verdeutlichten auch die Verbindung zwischen Klimawandel und Rechenschaftspflicht: Solange Rohstoffunternehmen und multinationale Unternehmen an vorderster Front der Umweltzerstörung stehen, werden Änderungen von nationalen Politiken nur so wirkungsvoll wie ihre Rechenschaftsmechanismen sein. Wegen der inhärenten Verflechtung von wirtschaftlicher Entwicklung, Industrialisierung, Handel und Emissionen fossiler Energieträger, muss eine gerechtere Welt für Menschen und den Planeten zugleich geschaffen werden.
Empfehlungen:
Das Post-2015-Rahmenwerk sollte:
- Aufbauen auf und ambitionierter sein als die bislang existierenden, in internationalen Klimaverhandlungen vereinbarten Verpflichtungen zu Emissionsminderung und Klimafinanzierung.
- Die Vernetzung von nachhaltiger menschlicher Entwicklung anerkennen durch ein einziges Set von Post-2015-Zielen, die ganzheitlich Entwicklung und Umwelt vereinen.
- Eindeutig Position zu den planetaren Grenzen beziehen, innerhalb derer Entwicklung stattfinden muss.
- Von Regierungen fordern und BürgerInnen ermöglichen, von multinationalen Unternehmen und Rohstoffunternehmen Rechenschaftspflicht gegenüber von ihnen erzeugten Umweltschäden zu verlangen.
- Zu einer Verringerung der Auswirkungen des Klimawandels auf verletzliche Bevölkerungsgruppen beitragen.
Quelle: Civil Society Demands for the Post-2015 Agenda from 39 Countries. www.whiteband.org/en/news/post-2015-consultations-final-report