„Eine Neue Globale Partnerschaft“ ist notwendig
„Eine Neue Globale Partnerschaft“ ist notwendig
Am 30. Mai 2013 hat das High-Level-Beratergremium unter dem Vorsitz des britischen Premierministers David Cameron, dem indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono sowie der Präsidentin Liberias und Friedensnobelpreisträgerin Ellen Johnson Sirleaf ihre Vorschläge für eine Post-2015-Entwicklungsagenda an UN-Generalsekretär Ban Ki-moon überreicht. Germanwatch dokumentiert klimawandelbezogene Auszüge aus dem Report des Post-2015-Beratergremiums.
Insbesondere der Trend des Klimawandels wird ausschlagend dafür sein, ob wir unsere Ziele verwirklichen können oder nicht. Wissenschaftliche Belege für die direkte Bedrohung durch den Klimawandel haben zugenommen. Die Belastungen durch unnachhaltige Produktions- und Konsummodelle offenbaren sich in Bereichen wie Abholzung, Wassermangel, Lebensmittelverschwendung und den hohen Kohlendioxidemissionen.
Schäden durch natürliche Katastrophen, darunter Trockenheit, Überschwemmungen und Stürme, haben dramatisch zugenommen. Die in Armut lebenden Menschen werden als erstes und am stärksten unter dem Klimawandel leiden. Die Kosten dafür, jetzt Maßnahmen zu ergreifen, werden bedeutend geringer sein, als die später entstehenden Kosten für die Konsequenzen. [...]
Klimawandel. In unseren Beispielzielen benennen wir die wichtigsten Elemente für einen kohlenstoffarmen Entwicklungspfad: eine nachhaltigere Transportinfrastruktur; verbesserte Energieeffizienz und die Verwendung erneuerbarer Energien; die Verbreitung von nachhaltigeren landwirtschaftlichen Praktiken; die Bekämpfung von Entwaldung und verstärkte Aufforstung, um die Lebensgrundlagen der Menschen sowie ihre Ernährungssicherung zu verbessern und dabei den Wert natürlicher Ressourcen und der Biodiversität zu berücksichtigen. Wir ermutigen auch dazu, Sozial- und Umweltkennzahlen in die Rechnungslegungspraktiken einzuführen. Diese sollten Teil einer jeden nachhaltigen Entwicklungsagenda sein, selbst wenn es keine Bedenken wegen des Anstiegs der globalen Temperaturen gäbe, und sind zu Recht Teil eines universellen Rahmenwerks. Wir unterstützen ebenfalls nachdrücklich den Aufruf, den globalen Temperaturanstieg entsprechend der internationalen Vereinbarungen auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Aber wir erkennen auch an, dass bereits jetzt die Notwendigkeit besteht, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und Katastrophenschutz in regionale und nationale Strategien zu integrieren. Dabei ermutigen wir Länder, sich auf diese Pläne zu konzentrieren. [...]
Transformative Veränderung: Nachhaltige Entwicklung im Mittelpunkt. Wir brauchen unter Führung der Industrieländer einen schnellen Wandel in Richtung nachhaltige Produktions- und Konsummodelle. Wir müssen jetzt handeln, um das besorgniserregende Tempo des Klimawandels und der Umweltzerstörung zu drosseln, weil damit eine beispiellose Bedrohung für die Menschheit einhergeht. [...]
Bei Armut geht es natürlich keineswegs nur um Einkommen. Arme Menschen leben egal wo auf der Welt immer gefährdet. Sie sind chronisch in Gefahr zu erkranken, den Job zu verlieren, vertrieben zu werden und sind Klimawandel oder Naturkatastrophen ausgesetzt. Ihr Verdienst ändert sich täglich, abhängig von den Jahreszeiten sowie Jahr für Jahr. Mögliche Schocks treffen sie katastrophal. Seit 2000 sind im Zuge von Naturgefahren über 1,1 Millionen Menschen gestorben und mehr als 2,7 Milliarden waren betroffen. Armen Menschen fehlt es zudem oftmals an Ressourcen oder Unterstützung für den Wiederaufbau. [...]
Der richtige Ort, um eine internationale Einigung zur Bekämpfung des Klimawandels herzustellen, ist die UN-Klimarahmenkonvention. Das Panel unterstreicht die Wichtigkeit, den Temperaturanstieg entsprechend der internationalen Vereinbarungen auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dies ist umso wichtiger, da es der internationalen Staatengemeinschaft trotz bestehender Vereinbarungen bisher nicht gelungen ist, das Versprechen einzuhalten, die globale Erwärmung auf einen Anstieg von zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu beschränken. Ohne die Bekämpfung des Klimawandels können wir extreme Armut nicht erfolgreich beseitigen. Einige der in diesem Bericht vorgestellten konkreten Schritte, zum Beispiel zu erneuerbaren Energien, sind entscheidend, um eine zukünftige Erwärmung zu beschränken und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen – als Antwort auf Veränderungen, die mit Blick auf die Erwärmung zu erwarten sind. [...]
Quelle: A new Global Partnership: Eradicate Poverty and Transform Economies Through Sustainable Development. The Report of the High-Level Panel of Eminent Persons on the Post-2015 Development Agenda. www.un.org/sg/management/beyond2015.shtml