Klimaschutz als Chance für Armutsbekämpfung nutzen
Pressemitteilung zu dem Side Event von "Brot für die Welt", ACT Alliance und Germanwatch vor dem Rio-Gipfel
Stuttgart/ Bonn/ Rio de Janeiro, 18.06.2012: Wie können Entwicklungsbedürfnisse sowie die steigende Nachfrage nach Energie, Gütern und Dienstleistungen in Entwicklungsländern befriedigt werden, ohne die ökologischen Tragfähigkeitsgrenzen der Erde komplett zu sprengen? Welche politischen Weichenstellungen sind auch in Entwicklungsländern erforderlich, um Klimaschutz und Armutsbekämpfung beziehungsweise die Rechte besonders anfälliger Bevölkerungsgruppen miteinander und nicht gegeneinander zu verwirklichen? Wege zur Lösung dieser Fragen untersucht eine neue Studie zu "Low Carbon Development Strategies and Actions - Challenges and Opportunities for Developing Countries".
Einer der wichtigsten Verhandlungsführer der Gruppe der am wenigsten entwickelten Länder (LDC), der Gambier Pa Ousman Jarja, wird die Studie zwei Tage vor dem offiziellen Beginn des Nachhaltigkeitsgipfels "Rio plus 20" bei einer Veranstaltung von "Brot für die Welt", dem weltweiten kirchlichen Verband ACT Alliance und Germanwatch kommentieren. Die Veranstaltung findet am Montag, dem 18. Juni um 19.30 Uhr brasilianischer Zeit (Raum P3-E im Rio Centre) statt.
Am Beispiel der Länder Mexiko, Südafrika und Bangladesch untersucht die Studie politische Strategien und Maßnahmen von Entwicklungsländern, um durch den Einsatz erneuerbarer Energien und effizienter Technologien eine ressourcenschonende Entwicklung auf den Weg zu bringen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Entwicklung geeigneter politischer Rahmenbedingungen für eine kohlenstoffarme Entwicklung noch ganz am Anfang steht und noch kaum belastbare Erfahrungen vorliegen.
"Wir brauchen Vorbilder auch in Entwicklungsländern, die zeigen, wie man den Lebensstandard aller heben kann, ohne die Klimaziele zu gefährden", sagt Thomas Hirsch, Entwicklungspolitischer Beauftragter von "Brot für die Welt" und klimapolitischer Berater der ACT Alliance. Und Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch ergänzt: "Armut bekämpfen durch den Zugang zu erneuerbaren Energien und effizienten Technologien - das ist der Kern einer grünen und fairen Wirtschaft. Es geht um solche Strategien in den einzelnen Regionen und darum, diese international zu unterstützen."
"Brot für die Welt" ist Gründungsmitglied der ACT Alliance. Mit weltweit 160 Mitgliedern und einem jährlichen Finanzvolumen von rund 1,5 Milliarden Euro ist Action by Churches Together (ACT) oder "Kirchen helfen gemeinsam" einer der weltweit größten Verbände der Entwicklungs- und Katastrophenhilfe. Er bündelt das Engagement der protestantischen und orthodoxen Kirchen. Die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch engagiert sich seit über 20 Jahren für globale Gerechtigkeit und den Erhalt der Lebensgrundlagen. Die Arbeit folgt dem Motto: Hinsehen - Analysieren - Einmischen.
Die Studie "Facing the Future. Low Carbon Development Strategies and Actions - Challenges and Opportunities for Developing Countries" finden Sie unter http://bfdw.de/rio20act
Kontakt:
Thomas Hirsch, Entwicklungspolitischer Beauftragter "Brot für die Welt", t.hirsch@brot-fuer-die-welt.de, +49 172 625 9207 (In Brasilien)
Renate Vacker, Pressereferentin "Brot für die Welt", r.vacker@brot-fuer-die-welt.de, +49 0173 3020158 (In Deutschland)
Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer Germanwatch, +55-21-80795499, bals@germanwatch.org (In Brasilien)
Larissa Neubauer, Pressereferentin Germanwatch, +49 151 252 11072, neubauer@germanwatch.org (In Deutschland)