EU-Krise: Zukunftsperspektive durch eine Investitionsstrategie für die Große Transformation
Die EU steht in den kommenden Monaten vor einer historischen Wegscheide. Auch in Deutschland spricht sich inzwischen herum, was in vielen anderen EU-Staaten die Spatzen von den Dächern pfeifen. Die gegenwärtige Finanz- und Verschuldenskrise stellt das Europäische Einigungsprojekt - Garant für Frieden, den Aufbau des existierenden Wohlstandmodells - ebenso wie die Handlungsfähigkeit der EU vor die größte Herausforderung seit ihrer Gründung.
"Europa verfügt gegenwärtig über drei Optionen zur Reaktion auf die schnelle Aufeinanderfolge von Finanz-, Schulden- und Eurokrise: Weiterwursteln wird die Krise nur zusätzlich anheizen und verlängern; eine Beendigung der Währungsunion wäre das Ende des europäischen Projekts und würde zu einem durch niemand und nichts mehr zu beherrschenden Chaos führen; den Schritt voran in die echte wirtschaftliche und politische Integration trauen sich die gegenwärtig politisch Verantwortlichen nicht zu, weil sie meinen, ihre Völker nicht hinter sich zu bringen", so kommentierte Joschka Fischer am 1.9. in der Süddeutschen Zeitung.
Ob dies die drei einzigen Optionen sind oder es noch weitere Alternativen gibt, diskutiert der vorliegende Artikel von Christoph Bals. Gewiss ist, dass die Reaktion auf die Krise nicht nur über die Zukunft der EU entscheiden wird, sondern auch zentral für künftige Handlungsfähigkeit der EU ist, wie auch für die Rolle der EU in der Welt und die Frage, in welchem Ausmaß die soziale und ökologische Bändigung der Globalisierung weltweit auf der Agenda bleibt, mithin also für die Zukunft des Multilateralismus.
Redaktion: Christoph Bals, Gerold Kier