Potential for loss and damage finance in the existing UNFCCC financial architecture
Schäden und Verluste – die negativen Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels, die nicht durch Klimaschutz oder -anpassung verhindert werden können oder wurden – sind bereits heute für viele Millionen Menschen eine Realität. Am existentiellsten sind jedoch die verwundbarsten Länder des Globalen Südens sowie Gemeinschaften auf der ganzen Welt betroffen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben. Wie diese Länder von der internationalen Gemeinschaft im Umgang mit Schäden und Verlusten (finanziell) unterstützt werden können, ist seit langem ein Thema der internationalen Klimaverhandlungen unter der Klimarahmenkonvention (UNFCCC). In 2015 erkannte das Pariser Klimaabkommen, das auf dem Grundsatz der gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung beruht, die Notwendigkeit zur Verhinderung, Minimierung und Bewältigung von Schäden und Verlusten an. Viele Forscher:innen und Organisationen haben jedoch eine erhebliche Finanzierungslücke bei der Unterstützung betroffener Staaten und der am stärksten gefährdeten Gemeinschaften in diesen Ländern bei der Bewältigung von Schäden und Verlusten festgestellt. Zwei Fragen, die im Kontext der Diskussion um die Finanzierung von Maßnahmen zum Umgang mit Schäden und Verlusten daher immer wieder aufkommen sind:
- Welche Maßnahmen zum Umgang mit Schäden und Verlusten können bereits heute durch die Fonds und Finanzierungsmechanismen der bestehenden UNFCCC-Finanzarchitektur finanziert werden?
- Wo sind Lücken und damit der Bedarf für die Ausweitung der aktuellen Finanzarchitektur um zusätzliche Mandate, Mechanismen oder Fonds?
Dieses Papier soll zur Klärung dieser Fragen beitragen. Es basiert auf einer Analyse des theoretischen Finanzierungsrahmens sowie des aktuellen Projektportfolios im Hinblick auf die (potenzielle) Abdeckung von 12 ausgewählten Maßnahmen zum Umgang mit Schäden und Verlusten (z.B. Unterstützungsmaßnahmen für Klimamigrant:innen). Zu den analysierten Fonds gehören der Anpassungsfonds (Adaption Fund), der Grüne Klimafonds (Green Climate Fund), der Fonds für die am wenigsten entwickelten Länder (Least Developed Countries Fund) und der Sonderfonds zum Klimawandel (Special Climate Change Fund).
Die Analyse zeigt sowohl Möglichkeiten als auch erhebliche Lücken bei der Finanzierung von Maßnahmen zur Beseitigung von Verlusten und Schäden durch die UNFCCC-Finanzarchitektur auf. Die kommende COP 26 ist von zentraler Bedeutung, um die Rahmenbedingungen zu schaffen, die notwendig sind, um diese Möglichkeiten zu nutzen und geeignete Schritte zu unternehmen, um die Lücken zu schließen.
Auf der Grundlage der Ergebnisse unserer Analyse werden Empfehlungen für die bevorstehende COP 26 formuliert, die darauf abzielen, die Diskussion über die Finanzierung von Schäden und Verlusten auf der COP voranzutreiben, um die von den Auswirkungen des Klimawandels am stärksten Betroffenen zu unterstützen.
Autor:innen | Laura Schäfer, Pia Jorks, Vera Künzel, Emmanuel Seck |
---|---|
Publikationsdatum | |
Seitenanzahl | 40 |
Publikationstyp | Study, Studie
|
Bestellnummer | 21-2-12e |