Aktionstheater am Brandenburger Tor
Gemeinsame Pressemitteilung des Cora-Netzwerkes und Germanwatch, INKOTA-netzwerk, Kampagne für Saubere Kleidung, FEMNET, Christliche Initiative Romero
Berlin, 10.11.10: Indische Arbeiterinnen werden ausgebeutet, kolumbianische Gewerkschafter getötet und brasilianische Fischer verlieren nach Umweltzerstörungen durch europäische Unternehmen ihre Jobs. Diese Szenen spielen sich heute Vormittag vor dem Brandenburger Tor und hinter dem Rücken von Justitia ab. Mitglieder des CorA-Netzwerks stellen konkrete Fälle nach, bei denen Unternehmen Missverhalten vorgeworfen wird. Im Rahmen der Kampagne "Rechte für Menschen - Regeln für Unternehmen" fordern die Darsteller eine Reform des EU-Rechtes, um die Bedingungen in den Produktionsländern zu verbessern.
Europaweit finden heute, am Todestag des nigerianischen Umweltaktivisten Ken Saro Wiwa, Aktionen und Demonstrationen statt. "Unsere Kampagne setzt auf europäischer Ebene an. Mit neuen rechtlichen Regeln wollen wir erreichen, dass Unternehmen überall in Entwicklungsländern Menschenrechte und Umweltstandards einhalten", so Cornelia Heydenreich von Germanwatch, Koordinatorin der Kampagne für das CorA-Netzwerk in Deutschland. "Deshalb fordern wir nicht nur neue Haftungsregeln und Berichtspflichten für Unternehmen, sondern auch Zugangsmöglichkeiten zu europäischen Gerichten für Betroffene."
"Wir sehen vor Ort, zum Beispiel in Indien oder Bangladesch, dass es mit freiwilligen Ansätzen nicht getan ist", ergänzt Gisela Burckhardt, von FEMNET/Kampagne für Saubere Kleidung. "Deshalb erwarten wir von der EU, dass sie verbindliche Regeln zur Unternehmensverantwortung schafft", so Burckhardt weiter.
Auch innerhalb der Europäischen Union wird derzeit verstärkt die Debatte über eine Reform des EU-Rechtes geführt. Im Frühjahr 2011 wird die neue "Kommunikation" der EU zu Unternehmensverantwortung erwartet. Dabei werden voraussichtlich erstmals ernst zu nehmende Regeln für Unternehmen aufgegriffen.
Für Interviewwünsche oder bei Interesse an Videomaterial wenden Sie sich bitte an:
- Larissa Neubauer, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Germanwatch, 0151 252 11072, neubauer@germanwatch.org
Bei Interesse können wir Ihnen auch kostenfrei Videomaterial der Aktion in sendefähiger Qualität (DigiBeta) zur Verfügung stellen.