Die historische Chance eines neuen Wohlstandsmodells jenseits von Kernkraft und Kohle
Berlin, 14.04.11: Unter dem Stichwort "Entwicklungsland Deutschland" diskutieren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft den notwendigen gesellschaftlichen Umbau in einer Zeit der Klima-, Energie- und Ernährungskrise. Einen thematischen Hintergrund bildet auch der Energiegipfel im Kanzleramt am Freitag.
Rückenwind für ein neues Wohlstandsmodell gibt dabei die Stimmung in der deutschen Bevölkerung. Nie zuvor hat sie so einhellig den Einstieg in den beschleunigten Ausbau von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz gefordert - und das selbst für den Fall, dass die Strompreise vorübergehend steigen. Dies gaben 73 Prozent bei einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag von Germanwatch an.
"Die Botschaft ist klar: Deutschland muss nun mutig voranschreiten und neue Signale setzen. Dadurch könnte sich auch die EU zu einem Vorreiter für eine grüne Wirtschaft etablieren", so Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch. "Nach dem schwerwiegenden Unfall in Fukushima schauen nun viele weltweit auf Deutschland. Wie gelingt der Einstieg in ein neues Wohlstandsmodell jenseits der Risikoenergieträger Kernkraft und Kohle? Der Umstieg auf Erneuerbare Energien, größere Energieeffizienz, neue Netze und Speichermöglichkeiten muss andere Staaten anspornen, hier mitzuziehen."
Angesichts des Energiegipfels fügt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch hinzu: "Zentral ist jetzt, dass das Sechs-Punkte-Papier der Bundesregierung und der Ministerpräsidenten nun weiterentwickelt und umgesetzt wird. Wir brauchen einen wirklichen Einstieg in die notwendige Energiewende. Wer jetzt wieder - wie im Herbst 2010 - die notwendigen Maßnahmen zerredet und kurzfristigen Interessen opfert, vergibt eine historische Chance für Deutschland und die EU."
Über die Rolle Deutschlands für eine große Transformation unserer Gesellschaft diskutieren am Freitag unter anderem Klaus Töpfer, Vorsitzender der Ethik-Kommission, Michael Otto, Unternehmer und Vorsitzende der 2°-Initiative, Robert Watson, Ex-Chef des Weltklimarates als auch später des Weltagrarberichtes, der Bremer Umweltsenator Reinhard Loske, Kumi Naidoo, Chef von Greenpeace International, und Dr. Peter Liese, Umweltpolitiker im Europäischen Parlament.
Schon am heutigen Donnerstagabend werden Bundesumweltminister Norbert Röttgen, Ulrich Kelber, Mitglied des Bundesvorstands der SPD und Grünen-Chef Jürgen Trittin zusammen mit Vertretern vieler Partnerorganisationen von Germanwatch diese Fragen bei einem Festabend zum 20jährigen Jubiläum von Germanwatch ansprechen.
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- Larissa Neubauer, Pressereferentin Germanwatch, 0151 252 11072
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