Keine Equipment-Lieferung für Bergbauaktivitäten in indigenen Territorien in Brasilien
Mit einem offenem Brief an Siemens und Thyssen-Krupp haben sich heute der Dachverband Kritische Aktionäre, der Arbeitskreis (AK) Rohstoffe und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) gewendet.
Als unterstützende Organisation begrüßt Germanwatch dabei die Aufforderung sich nicht an Bergbauaktivitäten in Indigenen Territorien in Brasilien durch Equipment-Lieferungen zu beteiligen.
„Wir wenden uns an Sie vor dem Hintergrund, dass uns die neuesten Entwicklungen in Brasilien äußerst beunruhigen. „Die Lunge der Welt“ in Amazonien brennt in nie gekanntem Ausmaß. Die illegale Brandrodung ist größtenteils menschengemacht.
Großgrundbesitzer, Bergbau-Konzerne und Rinderzüchter reißen die Territorien indigener Gruppen gewaltsam an sich. [...] Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro trägt eine große Mitverantwortung für diese Zerstörung von Umwelt und Weltklima. [...]
Bolsonaro hat angekündigt, das Land der Indigenen dem Agrobusiness und Bergbau zur Verfügung zu stellen. Er verkauft das als Wohltat, die den Indigenen zugutekomme. Doch in Wahrheit reißen bewaffnete Banden das Land gewaltsam an sich. Die indigenen Gemeinschaften leben in ständiger Angst vor dem nächsten brutalen Angriff auf ihr Land. [...]
Auch die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für die Rechte indigener Völker, Victoria Tauli-Corpuz, forderte die Regierung Bolsonaro explizit auf, die von Brasilien unterzeichneten internationalen Abkommen einzuhalten, die den Schutz indigener Völker und ihrer Territorien gewährleisten."
Dabei wird konkret von den international agierenden Unternehmen gefordert...
- öffentlich zu erklären, dass die Unternehmen keine Zulieferungen von Maschinen oder Dienstleistungen für den in Brasilien drohenden Bergbau in indigenen Territorien zur Verfügung stellen werden.
- sicher zu stellen, keine Produkte zu importieren, die aus Landraub in indigenen Territorien stammen.
- sich zu Menschenrechten und insbesondere zu den Rechten der Indigenen in Amazonien zu bekennen.
"Die indigenen Gemeinden in Brasilien gehören zu den besten Verwaltern und Bewahrern großer Wälder und biologischer Vielfalt. Wenn ihre Rechte mit Füßen getreten werden, geht es allzu oft darum, weitere Inwertsetzungsspiralen durch klimaschädliche Abholzung in Gang zu setzen. Der Schutz indigener Landrechtsverteidiger ist daher nicht nur eine menschenrechtliche Notwendigkeit, sondern auch dringend erforderlich, um die Klimakrise zu mildern."
Autor:innen | Christian Russau, Vorstand Dachverband Kritische Aktionäre Michael Reckordt, Koordinator AK Rohstoffe Ernst-Christoph Stolper, stellvertretender Vorsitzender BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) |
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Publikationstyp | Offener Brief
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