Germanwatch und SÜDWIND: Bonn soll einige Flüchtlinge von der "Lifeline" aufnehmen
Bonn (2. Juli 2018). Die beiden in Bonn ansässigen Nichtregierungsorganisationen Germanwatch und SÜDWIND haben heute die Stadt Bonn gebeten, sich bereit zu erklären, einen kleinen Teil der Geflüchteten vom Rettungsschiff "Lifeline" aufzunehmen. Die Bitte der beiden unter anderem im Entwicklungsbereich tätigen Organisationen ging heute per E-mail und Post an Oberbürgermeister Sridharan sowie die Spitzen der Fraktionen im Stadtrat. In dem Schreiben wird die Bonner Politik aufgefordert, sich "konkret solidarisch" zu zeigen und mit der erklärten Bereitschaft ein "deutliches Signal an die Bundesregierung" für eine an den Menschenrechten und den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung orientierte Politik zu senden.
Bonn soll damit dem Beispiel einiger anderer Städte wie Berlin und Kiel folgen. Zudem wollen SÜDWIND und Germanwatch, dass die Stadt damit ein Signal setzt gegen eine Politik der Abschottung. Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch: "Es ist Zeit, ein Zeichen gegen die Missachtung von Menschenrechten, gegen Tabubrüche und Verrohung zu setzen. Wir sind Teil der lebendigen Zivilgesellschaft in Bonn. Wir setzen darauf, dass die UN-Stadt Bonn zu diesem konkreten Akt der solidarischen und weltoffenen Mitmenschlichkeit bereit ist."
Martina Schaub, Geschäftsführerin von SÜDWIND, ergänzt: „Wenn Boote mit aus Seenot geretteten Geflüchteten kein Land finden, das sie in den Hafen lässt, führt dies Demokratie und Menschenrechte in Europa ad absurdum. Die Stadt Bonn ist aufgerufen, sich solidarisch mit den Schutzsuchenden zu zeigen.“