Schwerpunkt: Klima und Sicherheit
Schwerpunkt: Klima und Sicherheit
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
der letzte G20-Gipfel Mitte November in Seoul unterstrich, dass dieses relativ neue Gremium die meisten Macht- und Koordinationsaufgaben der G8 übernommen hat, um etwa die globalen ökonomischen sowie wechselkurs- und finanzpolitischen Sicherheitsprobleme zu bewältigen. Neben den Industrieländern der G8 saßen in Seoul mit großem Selbstbewusstsein die wichtigsten Schwellenländer als nun dauerhafte Teilnehmer am Tisch. In allen wichtigen Institutionen – vom Weltsicherheitsrat bis zum Internationalen Währungsfonds – spiegelt sich diese geopolitische Umgestaltung wider.
Die G20 hat sich in Seoul gemeinsam dafür ausgesprochen, wichtige Pakete zu Klima und Waldschutz, Anpassung an den Klimawandel, Transparenz, Finanzierung und Technologie beim UN-Klimagipfel in Cancún zu verabschieden. Dies ist wichtig, denn anders als bei der G20 kann in der UN Völkerrecht weiterentwickelt werden. Nur dort sind die besonders betroffenen ärmsten Länder Afrikas, die kleinen Inselstaaten sowie die neue Gruppe der Bergstaaten ebenfalls beteiligt. Wichtig ist auch, dass die G20 den UN-Bericht für die Klima-Langfristfinanzierung nicht nur „anerkannt“, sondern „begrüßt“ hat. Denn ohne innovative Instrumente – wie eine Abgabe auf den internationalen Flug und Schiffsverkehr – können die großen Vorhaben des internationalen Klimaschutzes nicht finanziert werden.
Es ist erfreulich, dass nach dem Fehlschlag von Kopenhagen in diesem Jahr durch Klimaschutz in wichtigen Ländern – von China bis Brasilien –, neue Koalitionen sowie durch neue Verhandlungsstrategien trotz aller Hemmnisse neuer Schwung im Sinne der Klimasicherheit entsteht.
Ihr Klaus Milke
Vorstandsvorsitzender von Germanwatch
Impressum
Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Daniela Baum, Klaus Milke.
Stand: November 2010.
Aus dem Inhalt:
Was kann Cancún?
Handeln - Verhandeln - Koalitionen
Internationale Klimastrategie - Ein möglicher Fahrplan bis 2015
Chaos und Hegemonie oder Partnerschaft?
Nutzen der Klimasicherheitsdebatte für die Klima- und Energiepolitik
Klima und Sicherheit: Themenkarriere und Initiativen Deutschlands
Interview mit Dennis Tänzler, Senior Project Manager, adelphi research
Anpassung als Mittel der Krisenprävention
Auf das Unvermeidbare vorbereiten
Klimawandel und Migration
A K T I O N:
Ihre Stimme für die Energiewende!
Die üblichen Verdächtigen bekommen unerwartete Verbündete
Koalitionen für Klimaaktionen und -verhandlungen
Der UN-Anpassungsfonds fördert erstes Projekt im Senegal
Germanwatch unterstützt Zivilgesellschaft in Entwicklungsländern
CO2-Schleudern effektiv umgestalten
Kommunen sollten Altbausanierung systematisch angehen
Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien
Studie des IÖW ermittelt ökonomischen Nutzen
Bildungsarbeit:
Zweite Auszeichnung als Dekadeprojekt "Bildung für nachhaltige Entwicklung"
Film:
Klimagericht - ein neuer Germanwatch-Kurzfilm
Ankündigung:
Neuer Klimaschutz-Index und neuer Klima-Risiko-Index!
Bestellnummer
Zuletzt geändert
Warum ich Germanwatch wichtig finde - Dr. Hinrich Thölken
"Für das Auswärtige Amt rücken die großen Globalisierungsfragen zunehmend ins Zentrum seiner Arbeit. Dies gilt besonders für die internationale Klima- und Umweltpolitik. Bei diesen Themen ist Germanwatch einer unserer wichtigsten Gesprächspartner in der Zivilgesellschaft." (Nov. 2010)