Editorial
Editorial
Wieso basiert Wirtschaftsminister Müller seine Horror-Aussagen zum 40-Prozent-CO2-Reduktionsziel für 2020 auf einer überholten PROGNOS-Energieprognose von 1999? Da diese die seit 1998 verabschiedeten Klimaschutzmaßnahmen nicht berücksichtigt, musste sie folgern, das 2020-Reduktionsziel sei nicht zu erreichen.
Dabei hat inzwischen dasselbe PROGNOS-Institut längst eine neue Studie vorgelegt. Eine 40%-Minderung der CO2-Emissionen bis 2020 sei machbar und schaffe 200 000 Arbeitsplätze - bei gleichzeitigem Atomenergieausstieg. Alleine im Bereich der Erneuerbaren Energien arbeiten inzwischen mehr Beschäftigte als in der Atom- oder Kohleindustrie.
Ein Beispiel für von der Wirklichkeit widerlegte Trends: Den Großteil der Klimaschutzkosten vermutet Müller im Verkehrsbereich. Anders als vor 2 Jahren angenommen, ist seit 1999 der Spritabsatz nicht stark gestiegen, sondern um 5 % gesunken. Und: Die sich aus dem EU-Emissionshandel ergebenden Kostenreduktionen werden negiert.
Christoph Bals
Impressum
Redaktion | Germanwatch e.V. C. Bals, B. Horstmann, G. Kier, K. Milke, Dr. M. Treber (V.i.S.d.P.) |
Dieses Projekt wird finanziell vom Bundesumweltministerium und vom Umweltbundesamt gefördert.
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