Meilenstein für das klimafreundlichste Massenverkehrsmittel
Meilenstein für das klimafreundlichste Massenverkehrsmittel
Am 25. April verabschiedete das Bundeskabinett den "Nationalen Radverkehrsplan 2002-2012" mit Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland für das in den Worten des Bundesverkehrsministers "am meisten unterschätzte Verkehrsmittel". Deutschland soll fahrradfreundlicher werden und damit ein nachhaltiges Verkehrsmittel attraktiver machen.
Das Maßnahmen-Paket soll bis 2012 die Leitlinien vorgeben, mit denen Radfahrer in der Verkehrsplanung von Bund und Ländern stärker berücksichtigt werden sollen.
Auf rund hundert Seiten gibt der Nationale Radverkehrsplan (NRVP) vor, wie sich das ändern soll: Radwege sollen erweitert und besser vernetzt werden. Ziel: Ein bundesweites Radfernwegenetz mit dem Namen "D-Netz". Außerdem will der Bund den Gesetzesrahmen für Radfahrer optimieren.
Für das Programm stehen in diesem Jahr 100 Millionen Euro bereit.
Bisher werden in Deutschland nur 12 Prozent aller Wege - insgesamt etwa 300 km pro Bürger und Jahr - aus eigener Kraft auf zwei Rädern zurückgelegt.
Würden 30 Prozent aller Pkw-Fahrten auf das Rad verlagert, was Experten für realistisch und ohne Komforteinbußen für machbar halten, ließe sich der CO2-Ausstoß in Deutschland um 13,5 Millionen Tonnen jährlich verringern - das entspräche fast 90 Prozent der geforderten verkehrsbedingten CO2-Reduktion im nationalen Klimaschutzprogramm.
Einen "Meilenstein" nannte der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), Wolfgang Große, das Papier. "Doch jetzt müssen die geplanten Maßnahmen auch mit Leben gefüllt werden", fügte er hinzu. Unklarheiten gibt es etwa bei der Frage der Kompetenz-Regelung zwischen Bund, Ländern und Kommunen.
Die Broschüre "Radverkehrsplan 2002-2012" kann unter der Fax-Nr. 01888 300 1942 bestellt oder von der Website des Bundesverkehrsministeriums als PDF-Datei (910 k) heruntergeladen werden.