Meldung | 20.06.2017

G20-Gipfel: Forderungen der weltweiten Zivilgesellschaft und Aktivitäten von Germanwatch

Logo: C20

Die internationale Zivilgesellschaft überreichte am 19.6. ihre Erwartungen an die G20 und den unter deutscher Präsidentschaft Anfang Juli stattfindenden G20-Gipfel an Bundeskanzlerin Merkel. Das Dokument entstand nach einem sechsmonatigen Konsultationsprozess im Rahmen des Prozesses "Civil20" (kurz: C20) - die wichtigsten Ergebnisse sind in der nachfolgenden Pressemitteilung zusammen gefasst.

Germanwatch war in den letzten Wochen und Monaten bei C20 intensiv an der Erarbeitung der Empfehlungen zu G20 an die Bundesregierung vor allem im Bereich Klima, Energie, Nachhaltigkeit beteiligt. Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch, war auch in der Steering Group der Civil Society Engagement Group zu G20 aktiv.

Germanwatch ist auch darüber hinaus zur deutschen G20-Präsidentschaft aktiv, unter anderem durch:

  • direkte Impulse an die ChefunterhändlerInnen ("Sherpas"), das Bundeskanzleramt, die beteiligten Ministerien und in die Öffentlichkeit
  • Mitwirkung in der Initiative „Climate Transparency“, die sich im Hinblick auf Klimaschutz-Anstrengungen zu G20 äußern wird
  • Unterstützung der "G20-Protestwelle" am 2. Juli in der Hamburger Innenstadt und an der Alster zusammen mit vielen anderen Verbänden (siehe www.g20-protestwelle.de)

Die Germanwatch-nahe Stiftung Zukunftsfähigkeit ist maßgeblich an der Etablierung einer G20-Stiftungsplattform "Foundations 20" beteiligt, die über Hamburg hinaus Verantwortung übernehmen will (siehe www.foundations-20.org) und am 4. Juli im Hamburger Rathaus eine große Veranstaltung zum Pariser Klimaabkommen und zur Umsetzung der Agenda 2030 durchführen wird (nur auf Einladung).


 

GEMEINSAME PRESSEMELDUNG VON FORUM UMWELT & ENTWICKLUNG, VENRO UND CIVIL20

 

C20-Gipfel: Internationale Zivilgesellschaft überreicht Bundeskanzlerin ihr Communiqué mit Forderungen an G20

 

Berlin, 19. Juni 2017 – Zum Abschluss des Civil20-Gipfels in Hamburg hat die internationale Zivilgesellschaft am Montag ihr Communiqué an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht. Darin formulieren 450 Vertreter_innen aus mehr als 60 Ländern ihre Erwartungen an die G20 und an den G20-Gipfel Anfang Juli. Der Civil20-Gipfel ist der Höhepunkt eines sechsmonatigen Konsultationsprozesses der weltweiten Zivilgesellschaft.

 

„Die G20 müssen jetzt beweisen, dass sie die Forderungen und Anliegen der Zivilgesellschaft wirklich ernst nehmen und in Politik umsetzen. Wir erwarten einen Politikwechsel im Sinne einer gerechten Globalisierung für alle. Es geht darum, endlich aus einem wachstumszentrierten Wirtschaftsmodell auszusteigen, welches immer mehr Verlierer zurücklässt und unsere ökologischen Lebensgrundlagen zerstört“, betont Bernd Bornhorst, Vorstandsvorsitzender vom Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (VENRO). „Die C20 fordern von der G20 eine Politik, die die wachsende Ungleichheit zwischen den Ländern und innerhalb der Länder stoppt, die weltweit Armut und Hunger an Ihren Ursachen bekämpft und Gleichberechtigung fördert. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die Teilhabe und Mitwirkung der Zivilgesellschaft.“

 

„Statt uns beim Klimaschutz mit Kritik an Trump aufzuhalten, müssen wir mutig vorangehen. Um zu verhindern, dass Deutschland seine Ziele für das Jahr 2020 verfehlt, braucht es vor allem eine Energiewende im Verkehr, den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien und einen baldigen Kohleausstieg“, erklärt Ernst-Christoph Stolper, Mitglied des Leitungskreises des Forums Umwelt und Entwicklung. „Internationale Investitions- und Handelspolitik muss sich an den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Devolopment Goals, SDGs), ausrichten. Die G20, gegründet aus den Erfahrungen der Finanzkrise, stehen in der Verantwortung, die Klima- und Umweltverträglichkeit von Infrastrukturinvestitionen sicherzustellen.“

 

Das Communiqué finden Sie auf der Website der Civil20: http://civil-20.org.

 

Die Civil20 (C20) sind ein Zusammenschluss internationaler Organisationen der Zivilgesellschaft. Die C20 begleiten die Arbeit der G20 inhaltlich reflektierend und verleihen der internationalen Zivilgesellschaft zu global relevanten Themen eine gemeinsame Stimme. Die Civil20 hatten ihre Positionen in sechs international besetzten Arbeitsgruppen in den vergangenen Monaten erarbeitet. Im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft koordinieren das Forum Umwelt und Entwicklung und VENRO den Dialog der deutschen und internationalen Zivilgesellschaft mit der Bundesregierung.

 

Pressekontakte:

Forum Umwelt und Entwicklung | Marie-Luise Abshagen | abshagen@forumue.de
VENRO | Steffen Heinzelmann | s.heinzelmann@venro.org