Wandel in Bewegung setzen
Vom 21.-24. Oktober 2016 fand im Haus Annaberg in Bonn ein Klimawandelseminar für Rückkehrer*innen von Freiwilligendiensten statt. Unter dem Motto "Wandel in Bewegung setzen" hatten die Teilnehmenden ein Wochenende Zeit, sich intensiv und kreativ mit Formen wirkungsvollen Engagements auseinanderzusetzen. Welche Rahmenbedingungen behindern die Große Transformation im Kleinen und Großen? Wie können bleibende Strukturen in unserer Gesellschaft verändert werden? Welche Formen politischer Arbeit müssen wir mitdenken, wenn wir etwas anschieben möchten? Als inhaltlicher Themenschwerpunkt stand dabei der Klimawandel mit all seinen globalen und realen Facetten und Auswirkungen im Mittelpunkt.
Alexander Reif, Referent Bildung für nachhaltige Entwicklung bei Germanwatch, und die Teilnehmenden selbst lenkten den Fokus immer wieder durch verschiedene Methoden auf wichtige Aspekte. Dadurch entstand ein umfassendes Bild des Themenkomplexes. Dieses Wissen und die Perspektiven darauf machten den Weg frei für kreative Gedanken, eine Auseinandersetzung über Wandel und wie man ihn und sich selbst in Bewegung setzt.
Mithilfe einer Zukunftsreise entwickelten die Teilnehmenden Visionen und konkreten Überlegungen zu einer zukunftsfähigen Welt. Diese positiven Bilder und Gedanken leitete die kreative Phase eigener Projektideen ein. Hilfreich war dafür vor allem der Austausch von eigenen Erfahrungen des Handelns und Wirkens, um Gelingensbedingungen und Hürden von wirkungsvollem Engagement zu reflektieren.
Ein Schritt zurück, um weiterzukommen
Zwischen Waldspaziergang und Kaminfeuerabend wurde die Perspektive abwechselnd in Kleingruppen konkreter und in der großen Gruppe wieder breiter; denn manchmal muss man zwei Schritte zurückgehen, um mit dem eigenen Vorhaben weiterzukommen. Ein Schritt zurück ist zum Beispiel die Betrachtung des Wandels aus einer systemischen Perspektive mit ihren gesellschaftlichen Teilsystemen wie Politik, Wirtschaft, Technologie, Rechtssystem oder Finanzwirtschaft und ihren eigenen Rationalitäten und Zielhorizonten.
Die Gruppe diskutierte auch das Konzept des Germanwatch-Handprint. Der lösungsorientierte Ansatz hilft dabei, sich mit strukturveränderndem und politischem Engagement auseinanderzusetzen und dadurch tiefgreifender eigene Handlungsmöglichkeiten zu reflektieren, die weit über Alltagstipps für den Klimaschutz hinaus gehen.
Wie leicht der Weg dorthin sein kann, bewiesen die Teilnehmenden in Kleingruppen, in denen sie konkrete Vorhaben und Projektideen erarbeiteten. Wieviel Ausdauer und Motivation man jedoch benötigt, um weitere Schritte zu gehen und an strategischen Stellschrauben zu drehen, zeigten die anregenden und differenzierten Diskussionen im Arbeitsprozess und nach den Projektvorstellungen.
Die Gruppe reflektierte die Projektideen kritisch mit Überlegungen zu konkreten Wirkungshebeln und mit Blick auf Zielsetzung und Vorgehensweisen. Die Idee des Germanwatch Hand Prints half bei der Strukturierung. Lohnenswert war außerdem, sich zu überlegen, welche Rolle man selbst in der Gestaltung der Großen Transformation spielen möchte und mit wem man gemeinsam auf welcher Wirkungsebene aktiv werden kann. So endete das Seminar mit ehrgeizigen und zugleich motivierenden Projektideen, vielen Anregungen und neuen Handlungsansätzen.
Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Für den Inhalt ist alleine Germanwatch verantwortlich.