Von deutscher Politik betroffen, aber ohne Lobby hier?
Vielleicht haben Sie sich auch schon mal gefragt:
Was macht Germanwatch eigentlich?
Anhand von drei Beispielen möchte ich Ihnen gern kurz skizzieren, wie wir arbeiten:
1. Aktuell findet der Klimagipfel in Marrakesch statt. Wir sind mit einem ExpertInnen-Team vor Ort, um die Verhandlungen zu „watchen“ – auch damit das Pariser Klimaabkommen ambitioniert umgesetzt wird. Wir unterstützen dort etwa kleinere Delegationen wie Mali, das derzeit den Vorsitz der afrikanischen Gruppe innehat. Wir koordinieren z. B. ein Netzwerk, das darauf achtet, dass ausreichend Gelder für sinnvolle Anpassungsprojekte in arme Regionen fließen und wir unterstützen seit Jahren die marokkanische Zivilgesellschaft bei ihrem Anliegen, die dortige Energiewende sozialverträglich zu gestalten.
2. Wenige Tage nachdem ich mit dem Zug vom Klimagipfel zurückgekehrt sein werde, findet am 24. November die mündliche Verhandlung des Essener Landgerichts statt, wo „Saúl gegen RWE“ klagt: Der Andenstadt Huaraz in Peru droht eine Flutkatastrophe, die durch die klimawandelbedingte Gletscherschmelze verursacht wird. Hier stehen wir an der Seite der Menschen in Huaraz und Saúl Luciano Lliuya gegen RWE (nach eigenen Angaben größter CO2-Einzelemittent in Europa), um von den Verursachern finanzierte Schutzmaßnahmen einzufordern. Bei Erfolg würde der Präzedenzfall für globale Klimagerechtigkeit Wirtschaft und Politik zum schnelleren Handeln zwingen.
3. Im Sommer war einer unserer Mitarbeiter mit europäischen Milchbauern in Burkina Faso, um gemeinsam mit LandwirtInnen vor Ort das Problem der Billigexporte von EU-Milchpulver zu diskutieren. Denn das Setzen der deutschen und EU-Milchpolitik auf Masse statt Klasse schädigt nicht nur das Klima, das Wasser lokal und durch Futtermittelanbau den brasilianischen Regenwald. Es treibt sowohl hier wie in Westafrika zahlreiche Milchbäuerinnen und -bauern in den Ruin.
Das sind nur drei aktuelle Beispiele aus über 50 Projekten in diesem Jahr, in denen wir uns für den Schutz der Menschenrechte, etwa das Recht auf Nahrung, sowie der Grenzen des Planeten, etwa des Klimas, einsetzen. Wir arbeiten in engem Austausch mit besonders betroffenen Menschen. Und mit kluger Strategie, um gegenüber EntscheidungsträgerInnen in Politik und Wirtschaft Änderungen durchsetzen zu können.
Ihre Unterstützung hilft uns dabei auch 2017, für und mit Betroffenen wirkungsvoll an strukturellen und nachhaltigen Lösungen zu arbeiten.
Im Namen des ganzen Germanwatch-Teams,
Christoph Bals
Politischer Geschäftsführer
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