KlimaKompakt Nr. 67: Klimaversicherung
Inhalt
Editorial
Eine Klimaversicherung für die Ärmsten
Internationaler Klimaversicherungsmechanismus als Hilfe
Lehren aus der Pakistan-Flut
Versicherungsmechanismus als Teil eines UN-Klimaabkommens
Kleine Inselstaaten besonders bedürftig
Versicherungsunternehmen fordern Regierungen auf
Effektive Hilfe braucht förderliche Rahmenbedingungen
Germanwatch ist Gründungsmitglied der "Munich Climate Insurance Initiative", die u.a. einen Vorschlag für einen internationalen Versicherungsmechanismus unter UNFCCC entwickelt hat. Weitere Informationen zu MCII und dem Thema Klimaversicherung finden sich auf der Website der "Munich Climate Insurance Initiative"
Editorial
Eine Klimaversicherung für die Ärmsten
Das Jahr 2010 war geprägt von extremen Wetterereignissen. Wochenlange Niederschläge wie in Pakistan oder eine Hitzewelle wie in Russland würden auch die Wirtschaftsmacht Deutschland überfordern, zumindest zeitweise.
Auch der Rekordsommer 2003, mit mehr als 8.000 Toten, ist nicht vergessen. Was macht der Normalbürger, wenn er sich potentiell enormen Risiken gegenüber sieht? Er versichert sich. Ein - von den Verursachern des Klimawandels mitfinanzierter - internationaler Versicherungsmechanismus existiert bisher jedoch nicht. Dabei brauchen insbesondere die Ärmsten und gegenüber den Folgen des Klimawandels anfälligsten Staaten eine Absicherung gegen besonders starke Wetterkatastrophen, die ihre Selbsthilfemöglichkeiten übersteigen. Er steht allerdings auf der politischen Agenda der UN-Klimaverhandlungen. Er könnte schnellere und vorhersagbarere Hilfe im Fall von Wetterkatastrophen leisten. Solch ein Mechanismus bedürfte unter anderem der Expertise der privaten Versicherungswirtschaft. Zweifelsohne sollte seine Finanzierung dem Verursacherprinzip und dem Kriterium der Leistungsfähigkeit folgen und vor allem von den Industrieländer getragen werden. Für die politische Koalitionsbildung mit den verletzlichen Staaten liegt in seiner Unterstützung ein großes
Potential, das die EU als ein Hauptakteur in den Verhandlungen noch nicht ausschöpft.
Sven Harmeling