KlimaKompakt Nr. 71: Energiepolitik und CCS
Inhalt
Editorial
Neuer Schwung für die Energiewende
Sechs Eckpfeiler für eine klima- und energiesichere Zukunft
Ein energiepolitisches Zukunftspaket
Entscheidung auf der Vertragsstaatenkonferenz in Cancún
CCS grundsätzlich für den CDM zugelassen
Gesetz zur Demonstration von CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) verabschiedet
Bundesländer entscheiden, wo Speicherung zulässig ist
Editorial
Neuer Schwung für die Energiewende
Das Desaster in Fukushima hat vielen die Augen nachdrücklich dafür geöffnet, welche Risiken die Nutzung der Atomkraft in sich birgt. Eine große Mehrheit der Deutschen ist nicht mehr bereit, diese zu tragen. In Reaktion darauf entwirft die Politik eine neue Energiezukunft mit einem beschleunigten Ausstieg aus der Kernenergienutzung. Doch die Risiken kommen nicht nur von der Atomenergie, auch das Klima ist stark gefährdet. Der Umbau des Energiesystems muss beides berücksichtigen. Über hundert Organisationen in Deutschland unterstützen entsprechende Forderungen für ein überzeugendes energiepolitisches Zukunftspaket. Darin haben mittelfristig weder Atom- noch Kohlekraftwerke Platz. Selbst wenn sie mit CO2-Abscheidung ausgestattet sind – was das Mitte April im Bundeskabinett verabschiedete CCS-Gesetz ermöglicht (sobald es in Kraft getreten ist). Denn fossile Grundlastkraftwerke vertragen sich nicht mit dem Umbau des Stromsystems zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien. Anders als etwa in China hat CCS bei uns eher seinen Platz bei industriellen Prozessen (wie Zementherstellung oder Stahlproduktion), welche hohe CO2- Mengen freisetzen, die sonst – mit noch größeren Risiken – in der Atmosphäre deponiert werden.
Manfred Treber