Cancún legt Grundlage für eine Aufwärtsspirale im internationalen Klimaschutz - jetzt ist die EU am Zug
Ein Resümee des Klimagipfels in Mexiko 2010
Der Klimagipfel von Cancún hat ein respektables Ergebnis gebracht: Er hat einen Strategiewechsel eingeleitet, nachdem der Versuch des "großen Wurfs" in Kopenhagen gescheitert ist und nach den Zwischenwahlen in den USA auch auf Jahre hin nicht möglich erscheint. Die vorhandene Handlungsbereitschaft wurde in Entscheidungen und Arbeitspakete umgesetzt. Die freiwilligen Selbstverpflichtungen aus Kopenhagen wurden als Minimalziele, die weiter spezifiziert und inhaltlich nachgebessert werden müssen, zur Kenntnis genommen. Doch bis es zu einem umfassenden und rechtlich verbindlichen internationalen Klimaabkommen kommt, wird es noch verschiedener Schritte bedürfen.
Das Zwei-Grad-Limit wurde erstmals auf globaler Ebene als Messlatte für die Klimaschutzaktivitäten von der UN beschlossen. Ein Review-Prozess soll zwischen 2013 und 2015 die Lücke zwischen den Zielen und dem Zwei-Grad-Limit identifizieren - um diese dann zu schließen. So weit der Top-Down-Teil.
Jetzt sollen die Staaten ihre Ziele nachbessern. Die Industriestaaten sollen - in Anlehnung an den Weltklimarat IPCC - ihr Ziel im Durchschnitt auf 25 bis 40 Prozent erhöhen. Dies bedeutet die klare Aufforderung an die EU ihr Ziel auf 30 Prozent zu erhöhen. Mit der Verabschiedung der "Cancún-Abkommen" sollte auch der Sperrvermerk im deutschen Sonderhaushalt für die internationale Klimafinanzierung fallen. Es ist jetzt notwendig, mit diesem Geld konkret planen zu können, um die strategischen Allianzen für weltweite Dynamik für Klima-, Regenwaldschutz und Anpassung zu erzeugen. Dies ergibt dann den Bottom-Up-Teil eines Abkommens, das die Grundlage für eine notwendige Aufwärtsspirale im internationalen Klimaschutz gelegt hat. Auf dieser gilt es jetzt aufzubauen.
Redaktion:Christoph Bals unter Mitarbeit von Katrin Enting, Kristin Gerber, Sven Harmeling, Gerold Kier, Klaus Milke und Manfred Treber