Pressemitteilung | 18.05.2015

Merkel und Hollande können Aufbruchsignal für Klimaschutz senden

Petersberger Klimadialog: Germanwatch fordert Eintreten für globale Energiewende
Pressemitteilung

Berlin/Bonn (18. Mai 2015). Eine aktivere Rolle für den Klimaschutz fordert die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch vor dem heute beginnenden Petersberger Klimadialog von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auf Einladung der deutschen und der französischen Regierung kommen heute und morgen Minister aus rund 35 Ländern in Berlin zusammen, um den Klimagipfel in Paris im Dezember vorzubereiten.
"2015 kann zum Wendejahr für den globalen Klimaschutz werden", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Die Zeichen für eine weltweite Energiewende stehen günstiger denn je. Zugleich läuft uns die Zeit davon, um ein unkontrolliertes Großexperiment mit der Menschheit noch vermeiden zu können. Jetzt  braucht es politischen Willen, um in Deutschland, in Europa und weltweit die notwendigen Schritte durchzusetzen." Bislang sei das "Zwei-Grad-Limit" ein abstraktes Politikziel, noch fehle der Mut, daraus ein klares Signal für Gesellschaft und Investoren zu machen. "Erneuerbare Energien und Energieeffizienz sind heute in großen Teilen der Welt wettbewerbsfähig. Es liegt an der Politik, nun einen klaren Rahmen zu setzen, damit diese bis Mitte des Jahrhunderts fossile Energieträger verdrängen können. Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Hollande müssen nun Führungskraft zeigen."
Glaubwürdig sei ein solches Signal der Kanzlerin aber nur, wenn sie zugleich die notwendigen Maßnahmen umsetze, damit das deutsche Klimaziel – 40 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020 – nicht kippt. "Das bedeutet insbesondere, das von Wirtschaftsminister Gabriel vorgelegte Instrument für weniger Kohlestrom und wirkungsvolle Anreize für mehr Energieeffizienz durchzusetzen", ergänzt Bals.
Bislang steuert die Welt auf eine Erwärmung von deutlich mehr als zwei Grad zu. Auf die Zwei-Grad-Obergrenze hatte sich die internationale Gemeinschaft 2010 verständigt. Die Wissenschaft warnt vor einem höheren Temperaturanstieg, da sich die globale Temperatur sonst aus dem Schwankungsbereich der vergangenen 10.000 Jahre bewegt - und damit weg von den Bedingungen, unter denen sich alle menschlichen Hochkulturen entwickelt haben.