Faire IT: Germanwatch unterstützt Aufruf an Elektroindustrie, Arbeiter besser zu schützen
In der IT-Produktion zu arbeiten kann tödliche Folgen haben: Die Arbeiter sind oft schädlichen Chemikalien ausgesetzt und haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Deswegen beteiligt sich Germanwatch an einem Aufruf an die Elektroindustrie, diese chemischen Gefahren zu reduzieren und Arbeiter und Umwelt besser zu schützen. Dem Aufruf von GoodElectronics Network und der International Campaign for Responsible Technology (ICRT) an die Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC), dem Industrieverband der Elektrobranche, haben sich mehr als 200 zivilgesellschaftliche Gruppen, Arbeits- und Umweltverbände angeschlossen.
Anlass gibt ein Treffen der EICC vom 16. März in Brüssel, wo über einen besseren Umgang mit Chemikalien im Herstellungsprozess beraten wurde.
Um ihrer Unternehmensverantwortung gerecht zu werden, sollen IT-Konzerne, wie zum Beispiel der Hersteller Samsung, transparenter machen, welche chemischen Stoffe in der Produktion verwendet werden. Außerdem werden ein besserer Arbeitsschutz und mehr Beteiligungsrechte gefordert. Arbeiter sollen ohne Angst vor Nachteilen gesundheitsschädigende Tätigkeiten ablehnen können und, falls geschädigt, Anspruch auf Wiedergutmachung haben. Dass das bisher nicht geschieht, belegen Berichte von Menschenrechtsorganisationen, beispielsweise in Südkorea, wo das Krebsleiden zahlreicher Samsung-Arbeiter nicht als Berufskrankheit anerkannt wird.
Nicht nur Menschenleben, auch die Umwelt soll die EICC künftig besser schützen, indem gefährliche Chemikalien ersetzt und alle Abflusssysteme im Herstellungsprozess überwacht werden.
Das übergreifende Ziel des Aufrufs ist, eine nachhaltige Produktion in der Elektroindustrie zu erreichen, die gesundheitsverträglich, umweltbewusst, gerecht – und vor allem nicht lebensbedrohlich ist.
>> Weitere Informationen zum Aufruf (englisch)
>> Statement von ICRT und GoodElectronics (englisch)