Die Lebensmittelproduktion in der Europäischen Union macht mindestens 15 Prozent der Netto-Treibhausgasemissionen aus – abgesehen von den erheblichen Emissionen, die in importiertem Viehfutter und anderen landwirtschaftlichen Produktionsfaktoren stecken. Das bedeutet, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad nur möglich sein wird, wenn auch der Agrarsektor seinen Beitrag leistet und seine Emissionen deutlich reduziert. Nationale Gesetzgebung und die EU-Agrarsubventionen müssen den Übergang zu einem klimaneutralen EU-Agrarsektor vorantreiben.
Europäische Agrarpolitik
EU-Agrarpolitik erneuern für bäuerliche Landwirtschaft und Klimaschutz. Einladung zum Germanwatch Workshop am Vortrag Demo vor dem EU-Parlament.
Seit mehr als einem Jahr gehen weltweit Kinder und Jugendliche für wirksamen Klimaschutz auf die Straßen. Gesamtgesellschaftlich sind wir aufgerufen, die Erderwärmung aufzuhalten.
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ist eines der Politikfelder, die am stärksten von der Europäischen Union (EU) gestaltet werden. Eine der wichtigsten Aufgaben des nächsten Parlaments der EU wird es sein, über die GAP für die Jahre 2021 bis 2028 (mit) zu entscheiden.
RahmenNach dem zweiten Weltkrieg mit vielen Millionen Toten haben sich einige europäische Länder überlegt, wie der nächste Krieg vermieden werden könnte. Eine Lösung war, bei Handel und Wirtschaft, aber auch in der Politik besser zusammenzuarbeiten. Wenn Getreide, Stahl, Kleider, Autos frei gehandelt würden, dann hätten die Unternehmen kein Interesse, dass ihre Absatzmärkte durch Krieg zerstört werden. Und tatsächlich gab es zwischen den mittlerweile 28 Mitgliedsländern der Europäischen Union (EU) seit über 70 Jahren keinen Krieg mehr. Das gab es nicht oft in der Geschichte Europas.
Auf dem diesjährigen Evangelischen Kirchentag ist Germanwatch wieder mit einem Stand vertreten.
Am Samstag wird dort Tobias Reichert einen Vortrag SDGs und Europäischer Agrarpolitik halten.
Zum Evangelischen Kirchentag können Sie sich hier anmelden.
Michael Hüter
Wie kann die Europäische Agrarpolitik einen Beitrag zur Umsetzung der Globalen Nachhaltigkeitsziele leisten?
Kurz vor der Wahl des Europäischen Parlaments wollen wir einen besonders wirkmächtigen Bereich europäischer Politik genauer unter die Lupe nehmen: Die sogenannte Gemeinsame Agrarpolitik der EU, kurz GAP. Immerhin fließt nach wie vor ein gutes Drittel des gesamten europäischen Haushaltes in die GAP: 59 Milliarden Euro pro Jahr sind das insgesamt und alleine Deutschland erhält pro Jahr derzeit 6,3 Milliarden Euro.
Im Zentrum der aktuellen agrarpolitischen Debatte steht die anstehende Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die seit vielen Jahren Kernstück der europäischen Integration ist. Im Jahr der Europawahl unter dem Vorzeichen nationaler Egoismen in vielen europäischen Ländern bekennen sich die Mitgliedsverbände des AgrarBündnisses, als Herausgeber des Kritischen Agrarberichts, zur besonderen Verantwortung für die Zukunft Europas. Bereits heute bietet die GAP viele Spielräume für die Mitgliedstaaten, die Fördermittel auf umwelt- und tierwohlbezogene Ziele auszurichten.