Die Kupfermine Andina in Chile
Die Debatte um Sorgfaltspflichten in nachgelagerten Wertschöpfungsketten ist aktueller denn je: Auf EU-Ebene wird derzeit die Ausgestaltung eines europäischen Lieferkettengesetzes diskutiert. Sowohl der Rat als auch einige Fraktionen im Parlament wollen Sorgfaltspflichten nur für einzelne Bereiche von Wertschöpfungsketten von Unternehmen verpflichtend machen. Unter anderem die nachgelagerte Wertschöpfungskette würde dann (weitestgehend) von Sorgfaltspflichten ausgenommen werden.
Dieses Fallbeispiel zur Andina-Kupfermine in Chile zeigt auf, dass europäische Hersteller von Bergbaumaschinen enge Geschäftsbeziehungen zur Mine unterhalten - und das, obwohl die dortigen Bergbauaktivitäten die umliegenden Gletscher beschädigen, die Wasserknappheit in der Region massiv verstärken und Anwohner:innen gegen eine Ausweitung der Mine protestierten. Wir zeigen auf, wie menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in nachgelagerten Wertschöpfungsketten – also vereinfacht gesagt bezüglich der Geschäftsbeziehungen mit ihren Kund:innen - von die europäischen Unternehmen in diesem Fall wahrgenommen werden sollten. Denn in den Geschäftsbeziehungen mit ihren Kunden liegen bei Herstellern von Bergbaumaschinen große menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken.
Das Fallbeispiel steht auch in englischer und in spanischer Sprache zur Verfügung.
Autor:innen | Luisa Denter, Johanna Sydow |
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Publikationsdatum | |
Seitenanzahl | 8 |
Publikationstyp | Fallbeispiel
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