Schwerpunkt: Klimaerwachen in der Finanzwelt?

Weitblick

Schwerpunkt: Klimaerwachen in der Finanzwelt?

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit dem erfolgreichen Start der Klima-AUSBADE-Kampagne hat GERMANWATCH den Slogan „Der Süden darf die Folgen des Klimawandels nicht alleine ausbaden“ ins Zentrum der Debatte gerückt. (Siehe Artikel) Das nachhaltige Investment bietet einige Lösungsmöglichkeiten für Strukturen der Verantwortungsübernahme, weshalb die Rolle der Finanz- und Investmentbranche für Strukturen der Verantwortungsübernahme im Zentrum dieser Zeitung steht. 

Wir befinden uns am Anfang innovativer Entwicklungen. Der Druck steigt, die Ungerechtigkeit - Klimasünder bei den globalisierten Reichen vornehmlich im Norden, vom Klimawandel Betroffene vor allem in den ländlichen Regionen des Südens - nicht länger hinzunehmen. Zivilgesellschaft, UN-Organisationen und einige progressive Unternehmen in der Versicherungs- und Finanzbranche sehen die Notwendigkeit und die Machbarkeit von finanziellen Ausgleichssystemen. Leicht vermittelbar ist der Grundgedanke für die Konstruktion einer CO2-Haftpflichtversicherung. Ähnlich wie bei der Autohaftpflicht wird ein kalkulierbares Schadensrisiko versichert. Jedes emittierte CO2-Molekül birgt die Mitschuld an einer Wetterklimakatastrophe in sich. Die VerursacherIn mussen das schädigende Verhalten einstellen und für den Schaden aufkommen. Gegen Letzteres kann er sich versichern. Nur bei genügend Druck aus der Bevölkerung wird sich ein solches Modell durchsetzen. 

GERMANWATCH setzt sich dafür ein, dass „Versicherungsbeiträge“ verursachergerecht und möglichst niedrig sind. Niedrige Beiträge sind nur durch rechtzeitiges und spürbares Handeln im Klimaschutz möglich. Je eher auf den stattfindenden Klimawandel reagiert wird, desto preiswerter wird es werden. Die Versicherungsbranche hat das erkannt. 

Die VerbraucherIn weiß längst, dass energie- und materialsparende Verhaltensweisen sich rechnen. Die Politik hat einige wichtige Weichenstellungen getroffen, vieles steht noch aus. Machen Sie dies im Wahljahr bei Ihren Bundestagskandidaten zum Thema. 

Herzliche Grüße, 

Stefan Rostock 

 

Impressum

Herausgeber: Germanwatch e.V.
Redaktion: Dörte Bernhardt (V.i.S.d.P.), Stefan Rostock, Heidi Kähkönen, Gerold Kier.
Stand: Juli 2002

Die Ausgabe wurde gefördert durch das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen und das Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit Bremen. Hier vertretene Standpunkte geben die Ansicht der Herausgeber wieder und stellen in keiner Weise die offizielle Meinung unserer Förderer dar.

 

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