Symposium „Klimawandel für die Kohle“
Das Jahr 2015 ist das Jahr der nachhaltigkeitspolitischen Herausforderungen. In der entscheidenden Phase vor dem Pariser Klimagipfel 2015, der Verabredung globaler Entwicklungsziele und der Gastgeberrolle Deutschlands für die G7.
Der gerade verabschiedete Synthesebericht des Weltklimarats IPCC hat Klartext gesprochen. Wenn die Politik den Klimawandel unter der selbst gesteckten, wissenschaftlich gut begründeten Gefahrenschwelle von zwei Grad Celsius begrenzen will, dann gilt es, weltweit zügig aus den fossilen Energieträgern - allen voran der besonders klimaschädlichen Kohle - auszusteigen. Die mit heutiger Technik wirtschaftlich zu fördernden Mengen übersteigen die unter Beachtung des Zwei-Grad-Limits noch verbrennbaren Mengen mindestens um das Vierfache.
Das ist ein Weckruf auch für Deutschland, wo insbesondere das hohe Ausmaß der Kohleverstromung das 40-Prozent-Klimaziel für 2020 zu kippen droht. Die Bundesregierung will am 3. Dezember einen Klimaschutzaktionsplan vorlegen, um das Ziel noch zu erreichen. Wird sie dabei das heiße Eisen Kohle anpacken? Auf europäischer Ebene geht es nun darum, die im Oktober beschlossenen - mit dem Zwei-Grad-Limit nicht zu vereinbarenden - Mindestziele für Klimaschutz, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz im Kontext des neuen Klimaabkommens von Paris im Jahr 2015 nachzubessern. Weltweit beginnt sich der Wind gegen die Kohle zu drehen. China treibt eine aktive Kohlebegrenzungspolitik voran. In den USA kann kein neues Kohlekraftwerk mehr gebaut werden und viele alte müssen aus dem Verkehr gezogen werden.
Vor diesem Hintergrund haben die Stadt Bonn, die Stiftung Zukunftsfähigkeit und Germanwatch ausgewählte Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eingeladen, um Deutschlands Weg als Land der Lösungen für zukunftsfähige Energieversorgung und Klimaschutz zu reflektieren. Das Symposium findet im Bonner Rathaus statt.