Resiliente und nachhaltige Ernährungssysteme – wie kann die anstehende Weltklimakonferenz dazu beitragen?
A farmer from the Indian state of Odisha holds two deformed cobs of maize in his hands after unusually heavy rainfall during the harvest season. Photo: Aniket Gawade / Climate Visuals Countdown
Ob Starkregen oder steigende Meeresspiegel – es steht außer Zweifel, dass die Klimakrise erhebliche Auswirkungen auf die weltweite Ernährungssicherheit hat. Gleichzeitig trägt die Landwirtschaft zum Klimawandel bei. Auf der COP29 in Aserbaidschan wird daher auch über Ernährungssysteme gesprochen. Germanwatch fordert, dem Thema eine hohe Priorität einzuräumen, und begleitet die Verhandlungen vor Ort. Was sollte die Staatengemeinschaft in Baku erreichen?
Ernährungssysteme verursachen bis zu ein Drittel der menschengemachten Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig gefährdet der Klimawandel die weltweite Ernährungssicherheit durch vermehrte Extremwetterereignisse und Ernteausfälle, und befördert dadurch auch klimabedingte Migration. Daher muss die Art, wie wir Nahrung produzieren, verarbeiten und konsumieren in den internationalen Klimaverhandlungen zentral behandelt werden.
Bei der vom 11. bis 22. November in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku stattfindenden internationalen Klimakonferenz COP29 steht das Klimafinanzierungsziel für die Zeit nach 2025 (New Collective Quantified Goal on Climate Finance, NCQG) im Mittelpunkt. Um Ernährungssysteme weltweit an den Klimawandel anpassen zu können und die Emissionslast aus dem Landwirtschafts- und Ernährungssektor zu reduzieren, muss das globale Klimafinanzierungsziel ausreichend Mittel für die Transformation von Ernährungssystemen – insbesondere im Globalen Süden – vorsehen. Dabei muss der Zugang zu Finanzierung für Kleinproduzent:innen gesichert sein und es müssen agrarökologische Ansätze gefördert werden, die ökologische Grenzen respektieren und Menschenrechte achten.
Germanwatch wird vor Ort die Verhandlungen und Entwicklungen, die Ernährungssysteme betreffen, verfolgen. Wir fordern verbindliche Zusagen von Staaten, Emissionsreduktionsziele für ihre Ernährungssysteme in den nationalen Klimabeiträgen (Nationally Determined Contributions, NDCs) zu verankern. Die aserbaidschanische COP29-Präsidentschaft wird unter anderem die „Harmoniya 4 Climate Resilience“-Initiative vorstellen, die bestehende Initiativen für klimaresiliente Agrar- und Ernährungssysteme koordinieren soll. Darüber hinaus sind zahlreiche freiwillige Initiativen und formelle Verhandlungsergebnisse auf der COP29 zu erwarten, die Einfluss auf globale Ernährungssysteme haben werden.
Unsere ausführliche Analyse zu Ernährungssystemen auf der COP29 sowie Germanwatchs allgemeine Erwartungen an die Klimaverhandlungen in Baku können Sie hier nachlesen: Mind the Gap. Klimafinanzierung ohne Lücken – Erwartungen an die COP29.
Autor:innenKatharina Brandt, Tatiana Miranda, Felix Domke |