Pressemitteilung | 02.09.2014

Druck für ambitionierten Klimaaktionsplan steigt

Neue Studie prognostiziert Verfehlen der deutschen Klimaziele für 2020. Germanwatch fordert den Einstieg in den Ausstieg aus der Kohle und die massive Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden.
Pressemitteilung

Bonn/Berlin (2. Sept. 2014). Nach Einschätzung der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch steigt der Druck auf Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, einen ambitionierten Klimaaktionsplan vorzulegen. Eine heute erschienene McKinsey-Studie prognostiziert, dass Deutschland die Mehrheit der für 2020 gesetzten Klima- und Energieziele verfehlen wird - darunter die Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 Prozent und die Ziele zur Senkung des Primärenergie- und Stromverbrauchs. "Die Studie zeigt, wie wichtig ein ambitioniertes Klimaschutzaktionsprogramm von Umweltministerin Hendricks ist, um die Klimaschutzlücke zu schließen. Um den Trend noch umzukehren, müssen darin auch heiße Eisen wie die Kohleverstromung und Gebäudesanierung aufgenommen werden", sagt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.

Germanwatch fordert Kohlekonsens zum Ausstieg aus der Kohleverstromung

Handlungsbedarf sieht Germanwatch insbesondere in zwei Bereichen: Zum einen müsse alles daran gesetzt werden, den Boom bei der besonders klimaschädlichen Kohleverstromung zu beenden, der derzeit die Erfolge beim Ausbau der Erneuerbaren Energien konterkariert. Germanwatch fordert die Bundesregierung auf, hier auch eine über 2020 hinaus weisende Strategie zu entwickeln. Bals: "Wir brauchen einen Kohlekonsens, der klare Etappenziele für den Ausstieg aus dieser klimaschädlichsten Energieerzeugung markiert."

Zum anderen müsse mit einem finanziell gut ausgestatteten Programm die Energieeffizienz im Gebäudebereich vorangetrieben werden. "Bei der Gebäudedämmung schlummern riesige Energiesparpotenziale", so Bals.

Eine klare Absage erteilt Christoph Bals Forderungen, die Klimaziele Deutschlands zu senken: "Ein Aufweichen der Klimaziele wäre unsinnig.  Das würde den Erfolg der Energiewende gefährden. Es würde gut ein Jahr vor dem wichtigen Klimagipfel in Paris international wie ein frühzeitiges Aufgeben des ehemaligen Klimaschutz-Vorreiters Deutschland wahrgenommen."